336
Die Anordnung der Spritzgußform an der Gießmaschine.
des Abgießens der übrigen geöffnet, entleert und wieder geschlossen,
so daß die Formen in rascher Aufeinanderfolge gießfertig an das Spritz-
mundstück herangeführt werden können und die Gießvorrichtung un-
unterbrochen in Tätigkeit ist. Derartige Anordnungen sind jedoch nur
bei Spezialmaschinen am Platze, die zur ausschließlichen Fertigung be-
stimmter Erzeugnisse konstruiert sind, während sie für Maschinen für
die allgemeine Spritzgußpraxis nicht in Betracht kommen.
Formträger für große Formen werden in der Regel als Stehbolzen-
rahmen-Formträger ausgebildet. Ein Beispiel dieser Ausführungsart ist
in Abb. 20 dargestellt, die den grundsätzlichen Aufbau erkennen läßt
(siehe. auch Text S. 66). Kleine Formträger für horizontale Spritz-
und Formenschließrichtung werden gewöhnlich als Winkelrahmenform-
träger ausgebildet. Beispiele dieser Bauart sind in Abb. 140 und 142
dargestellt; Näheres darüber ist auf S. 381f. ausgeführt.
An kleineren handbetätigten Maschinen werden die Formträger in
der Regel leicht auswechselbar angeordnet, so daß die Formen mit
den Formträgern zusammen auf- und abmontiert werden und auf
die gleiche Gießmaschine Formträger verschiedener Größe und Bauart
(z. B. solche für geteilten oder für ungeteilten Einguß) je nach dem
Bedarf aufgesetzt werden können. Dagegen bildet der Formträger an
größeren Maschinen meistens, an Großgießmaschinen mit Kraftbetäti-
gung der Formbewegungen immer einen bleibenden Bestandteil der
Gießmaschine, von dem beim Auswechseln der Formen höchstens ein-
zelne Teile zu Anpaßzwecken aus- und wieder eingebaut oder aus-
getauscht werden.
Der Formträger und die Vorrichtungen zu seiner Aufnahme an der
Gießmaschine müssen so gestaltet sein, daß alle Formbewegungen
durch nicht zu komplizierte hand- oder kraftbetätigte Organe rasch
und zuverlässig gesteuert werden können, daß alle Teile der Gießform
während der ganzen Arbeitsdauer in entsprechenden Abschnitten des
Arbeitsspiels stets wieder die gleiche Lage einnehmen, und daß während
des Gusses die beiden Formhälften gegeneinander und die Form als
Ganzes gegen das Spritzmundstück in zuverlässiger Weise abdichtend
angedrückt und festgehalten werden. Ferner muß der Formträger —
besonders an größeren Gießmaschinen zur Aufnahme von Formen
von recht verschiedener Gestalt und Größe geeignet sein.
Die Gestaltung des Formträgers wird in entscheidender Weise be-
stimmt
1. durch die Art und die Richtung der auszuführenden Formbewe-
gungen (die von der Druckkammeranordnung und Spritzrichtung der
Gießmaschine und von der Art des Eingusses der Gießform abhängen),
2. durch die Art der Steuerung und Betätigung der Formbewegungen.
a
el
W