Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

  
  
  
398 Spritzgußmaschinen aus der Praxis. 
Stehbolzen 38 gegenüber dem Verschlußstück 37 (d.h. durch Verstellen 
der Muttern 39) kann der Formträger für Formen von verschiedener 
Dicke eingerichtet und die Schließkraft, mit der die Kniehebel 53 die 
beiden Formhälften zusammenpressen, geregelt werden. Der Dampfein- 
und -auslaß an beiden Seiten des Zylinders 36 wird durch die beiden 
Drehschieber 65 und 66 gesteuert, die mittels des Hebelgestänges 69, 
70, 71 gleichfalls vom Handhebel 12 aus betätigt werden. 
Zur Überführung der Form aus der Gießlage (Abb. 145a/b) in die 
Ruhelage (Abb. 145e) muß die obere Seite des Zylinders 36 mit der 
Frischdampfleitung 67, die untere mit der Auspuffleitung 68 verbunden 
werden. Der auf Kolben 58 einwirkende Dampf drückt diesen nach unten, 
wodurch das Zahnsegment 56 (und mit ihm die Kniehebel 53) im Uhr- 
zeigersinn gedreht werden und die Form geöffnet wird. Gleichzeitig 
wird durch das Hinaufrollen der Laufrollen 50 auf den schiefen Ebenen 
der Führungsschlitze 51 der Formträger als Ganzes nach oben ge- 
kippt. Sobald die Form hinreichend weit geöffnet ist, werden durch 
Anschlag der Führungsbolzen 63 an Platte 64 die auf Sammelplatte 62 
angeordneten Auswerfstifte 61 betätigt. Zur Überführung der Form 
aus der Ruhelage in die Gießlage muß die untere Zylinderseite mit der 
Dampfzuleitung, die obere mit der Abdampfleitung verbunden werden. 
Die Stützen 45 müssen so eingestellt sein, daß in dem Augenblick, in dem 
die Kniehebel 53 in die Totlage kommen und die Form mit ihrer Einguß- 
öffnung 29 sich auf das Spritzmundstück 9 auflegt, die Laufrollen 50 
sich unter Spannung an die oberen Flächen der Führungsschlitze 51 an- 
klemmen, so daß die erforderliche Pressung zwischen Eingußdichtung 
und Spritzmundstück während der Dauer des Schusses durch das Ge- 
wicht der Form und die Spannung der Stützen 45 bewirkt wird. 
Der zur Steuerung sämtlicher Arbeitsbewegungen dienende Hand- 
hebel 12 ist in einem mit Tragarm 14 an 37 befestigten Gehäuse 13 ge- 
lagert. In diesem ist er durch Kulissen geführt, so daß er nur in einer 
solchen Art bewegt werden kann, daß Dampfein- und -auslaß der Kraft- 
zylinder 17 und 36 in der richtigen Art und Aufeinanderfolge gesteuert 
werden. Hierdurch ist die richtige zeitliche Aufeinanderfolge der Be- 
wegungen der Form und des Gießkolbens zwangläufig gesichert. 
4. Kolbenspritzpumpe mit Betätigung des Gießkolbens durch 
Drucknocken über Puffer von einer umlaufenden Welle aus. 
(D.R.P. 419198, Fertigguß- und Metallwerk A. G. Berlin-Tempelhof.) 
Die in Abb. 146 dargestellte Kolbenspritzpumpe gehört zu der 
Gruppe der „Geschwindigkeitsantriebe“ (vgl. S. 271ff.). Die Gießform 
wird von Hand betätigt; daher muß (gemäß den Darlegungen auf S. 257) 
bei jedem Arbeitsspiel die Nockenwelle 75 zum Schusse mit der von 
der Welle 56 (Abb. 146k) angetriebenen Riemenscheibe 1/6 gekuppelt 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.