406 Spritzgußmaschinen aus der Praxis.
irgendeine Zutat menschlicher Arbeit, außer gelegentlichem Nachlegen
von Metallstücken in den Schmelzbehälter Z oder gelegentlicher Ent-
fernung der fertiggestellten Gußstücke aus dem Vakuumraum.
Um das letztere ohne Zerstörung des Vakuums mit sehr geringem
Zeitaufwand bewirken zu können, ist am unteren Ende des Vakuum-
raumes 34 ein mit Wasser gefüllter Kasten 26 vorgesehen, in den die
Gußstücke hineinfallen. Dieser Kasten, der ähnlich wie ein großes
Hahnküken ausgebildet ist, ist in den Wandungen des Vakuumgehäuses
luftdicht abschließend drehbar gelagert. Er ist mit einer Spindel 52
verbunden, die durch eine luftdichte Stopfbuchse 53 des Verschluß-
deckels 19 hindurchgeführt ist. An der entgegengesetzten Seite trägt
der Kasten 26 einen Gewindebolzen 30, so daß er durch Anziehen der auf
30 sitzenden Muttern 54 jederzeit hinreichend fest an seine konischen
Sitzflächen angedrückt werden kann. Diese Sitzflächen 27 und 28 haben
unten eine Aussparung (s. Abb. 147c), die unterhalb des Wasserspiegels
eines mit Wasser gefüllten Gefäßes 18 liegt. Wird der Kasten 26 mittels
des Handrades 22 im Uhrzeigersinne gedreht, so läuft seine Kante «
auf die Sitzfläche 28 auf, bevor noch Kante ß über die Außenkante y
der Gehäusewandung 28 hinausgelangt ist, so daß der Luftabschluß
ständig gewahrt bleibt. Sobald bei Weiterdrehung des Kastens seine
Aussparung über die Gehäuseöffnung gelangt, fallen die Gußstücke
nach unten heraus in das im Wasserkasten /8 befindliche Netz 29,
worauf der Kasten 26 im Gegenuhrzeigersinne in die in Abb. 147c/d
dargestellte Lage zurückgedreht wird. Ein zu weites Drehen des Kastens
oder ein Drehen in falscher Richtung, bei dem der Vakuumraum durch
die Kastenaussparung mit der Atmosphäre in Verbindung kommen
würde, wird durch Anschläge 3/ und 32 am Kasten 26 und Deckel 19
verhindert.
b) Druckluftgießmaschinen.
1. Druckluftgießmaschine mit tiefliegendem Spritzmundstück.
(Overhead-Maschine.)
Abb. 148 zeigt eine alte, heute kaum noch verwandte Bauart, näm-
lich eine Druckluftgießmaschine mit tiefliegendem Spritzmundstück
(auch ‚‚OÖverhead-Maschine‘ genannt; vgl. S. 222), die in der Anfangs-
zeit des Aluminiumspritzgusses zum Vergießen von Aluminiumlegie-
‘
rungen verwandt wurde. In einem mit Isoliermauerwerk 2 ausgekleide-
ten Mantel 7 befindet sich eine durch Gasbrenner 3 beheizte, kessel-
förmige Druckkammer 4, die eine für zahlreiche Schüsse genügende
Metallmenge faßt. Der obere Teil der Druckkammer ist durch Zuleitung 9
mit dem (schematisch als Dreiwegehahn angedeuteten) Druckluft-
steuerorgan 10 verbunden. Am Boden der Druckkammer befindet sich