Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

  
  
  
  
4923 Spritzgußmaschinen aus der Praxis. 
Die Formenschließ- und Kippbewegung wird durch den Dampf- 
zylinder 53 betätigt, der durch im Gehäuse 65 angeordnete Ventile 
gesteuert wird, die durch die Rohre 56 und 57 mit den beiden Seiten 
des Kraftzylinders 53 verbunden sind. Wird der Kolben 54 aus der in 
Abb. 151b/c dargestellten Gießlage durch den Dampf nach rechts ver- 
schoben, so öffnet er die Form, während gleichzeitig der Formträger 
durch den Eingriff der Laufrollen 52 mit den Führungsschlitzen 50 
hochgeschwenkt wird. Verschiebt sich der Kolben 54 aus der Ruhelage 
(Abb. 15la) nach links, so schließt er die Form, wobei der Formträger 
nach unten in die Gießlage geschwenkt wird, in der sich die Lauf- 
rollen 52 an die oberen Flächen der Führungsschlitze 50 anklemmen, so 
daß der Einguß 25 der Form an das Spritzmundstück 5 angepreßt wird. 
Der wesentliche Unterschied dieser Formträgeranordnung gegenüber 
der in Abb. 145 dargestellten besteht darin, daß der Antriebskolben 54 
ohne Zwischenschaltung von Kniehebeln unmittelbar auf die beweg- 
liche Formhälfte einwirkt. Die Formenschließung erfolgt somit ‚kraft- 
schlüssig“ (in dem auf S. 355f. dargelegten Sinne); die Geschlossen- 
haltung der Form in der Arbeitslage wird nur durch den Druck des 
Dampfes gesichert, der während der ganzen Dauer des Schusses ständig 
auf die rechte Seite des Kraftkolbens 54 einwirkt. Hierdurch wird bei 
gleicher Dampfspannung ein sehr viel größerer Kraftkolbenquerschnitt 
als bei der Konstruktion nach Abb. 145 bedingt, was bei dem Vergleich 
der beiden Abbildungen unmittelbar ins Auge fällt. Die allgemeinen 
Vor- und Nachteile jeder der beiden Ausführungsarten sind auf S. 357ff. 
erörtert. 
Beim Arbeitsspiel folgen die Arbeitsbewegungen, ausgehend von 
der Ruhelage (Abb. 151a), in der Weise aufeinander, daß zunächst die 
Druckkammer in ihre Gießlage geschwenkt und dort verriegelt wird, 
worauf die Gießform geschlossen und an das Spritzmundstück ange- 
drückt wird. Dann erfolgt durch Betätigung des Druckluftsteuerorgans 
in der üblichen Weise der Schuß und darauf die Entspannung. Hierauf 
wird die Form geöffnet und hochgeschwenkt, und die Druckkammer 
nach Entriegelung des Hebels 9 in die Tauchstellung gebracht. 
Da die Steuerungen der Kraftzylinder 16 und 53 sämtlich durch eine 
gemeinsame, mit Handrad 69 zu betätigende Nockenwelle regiert wer- 
den und das Drucklufteinlaßventil 7/7 nur bei Gießstellung der Form 
geöffnet werden kann, ist die richtige Aufeinanderfolge aller Arbeits- 
bewegungen zwangläufig gesichert. 
Die in Abb. 152 in zwei Lichtbildern gezeigte Maschine arbeitet 
grundsätzlich genau in der gleichen Art wie die eben besprochene Kon- 
struktion. Sie unterscheidet sich von dieser nur in Einzelheiten der 
konstruktiven Durchbildung, von denen die folgenden erwähnt seien:
	        
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