Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

  
  
  
  
  
  
  
VI. Die Spritzgußlegierungen. 
A. Die kennzeichnenden Eigenarten des 
Spritzgußvorganges und ihre Anforderungen 
an das Gießmetall. 
Der Spritzgußprozeß stellt infolge der tiefgehenden Eigenartigkeit 
des Arbeitsvorganges grundsätzlich andere Anforderungen an die Guß- 
legierungen als andere Gießverfahren, insbesondere das Sandguß- 
verfahren, so daß die Bewährung einer Legierung im Sandguß keinen 
Rückschluß auf ihre Brauchbarkeit als Spritzgußlegierung gestattet. 
Die kennzeichnenden Unterschiede zwischen beiden Gießverfahren be- 
stehen darin, daß das Gießmetall 
beim Spritzguß 
a) ein beständiges Metallbad in 
dem (in der Regel! aus Eisen be- 
stehenden) Schmelzbehälter der 
Gießmaschine bilden muß, 
b) unter hohem Druck und mit 
hoher Geschwindigkeit in die Form 
hineingespritzt wird, 
c) in der Form schroff abge- 
schreckt wird, 
d) während der Erstarrung und 
Abkühlung in der Form durch das 
unnachgiebige Form- und Kern- 
material am Schwinden behindert 
wird. 
  
beim Sandguß 
in Behältern aus wählbarem Ma- 
terial erschmolzen und unmittel- 
bar nach dem Schmelzen vergossen 
werden kann, 
langsam in die Form eingegossen 
wird, 
in der Form langsam erstarrt 
und erkaltet, 
während der Erstarrung und Ab- 
kühlung in der mit nachgiebigen 
Kernen und Einlagen versehenen 
Sandform seinem Kontraktionsbe- 
streben weitgehend folgen kann. 
In den folgenden Abschnitten sollen die einzelnen Stadien des 
Spritzgußvorganges, das Verweilen des flüssigen Metalls in der Gieß- 
maschine, die Einströmung in die Form und der Erstarrungs- und Ab- 
kühlungsvorgang in der Form mit ihren Eigenarten eingehend besprochen 
werden, bevor zur Behandlung der Spritzgußlegierungen im einzelnen 
übergegangen wird. 
1 Ausnahmen hiervon kommen praktisch nur vor bei „Überfüllmaschinen“ 
(S. 322ff. und 441ff.) und bei Maschinen mit „kalter“ Druckkammer (S. 196ff. 
und 447ff.). 
 
	        
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