Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

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Die Eigenarten d. Spritzgußvorganges u. ihre Anford. an d. Gießmetall. 463 
Zur Vermeidung von Mißverständnissen sei hier daran erinnert, daß 
die Benennung von Legierungen in diesem Buche durchweg so erfolgt, 
daß die Zusatzbestandteile (in der Reihenfolge der steigenden Prozent- 
sätze) vorweg genannt werden und der Hauptbestandteil unmittelbar 
vor das Wort ‚‚-Legierung‘‘ gesetzt wird, so daß z.B. ‚„Ni-Cu-Al-Le- 
gierung‘‘ eine Legierung auf Aluminiumbasis mit weniger Nickel und 
mehr Kupfer als Zusatzbestandteilen bedeutet. 
a) Das Metall im flüssigen Zustande. 
1. Erstarrungsintervall, Gießtemperatur und Badtemperatur. 
Sämtliche Legierungen, soweit sie nicht Eutektika ! sind, schmelzen 
und erstarren nicht bei gleichbleibender Temperatur, sondern inner- 
halb eines Temperaturbereiches, des sogenannten Erstarrungsintervalles. 
Die obere Grenztemperatur dieses Bereiches, bei der die zuerst er- 
starrenden Kristallarten (die sog. ‚Primärausscheidungen‘“ ?) sich aus der 
Schmelze auszuscheiden beginnen, heißt „Liquiduspunkt‘, die untere 
Grenztemperatur, bei der die Erstarrung der Restschmelze beendet ist, 
wird als „Soliduspunkt“ bezeichnet. Liquidus- und Solidustempera- 
tur einer Legierung sowie sonstige, dem Ausscheidungsbeginn bestimmter 
Kristallarten entsprechende Temperaturpunkte innerhalb des Erstar- 
rungsintervalls werden als die „Haltepunkte‘ der betreffenden Le- 
gierung bezeichnet. Sie stellen für jede Legierung diejenigen Material- 
konstanten dar, diein ihrer Gesamtheit für den Übergang aus dem 
einen Aggregatzustande in den anderen kennzeichnend sind. Von einem 
„Schmelzpunkt“ bei Legierungen, die nicht Eutektika sind, zu sprechen, 
hat keinen Sinn. Nur die eutektischen Legierungen? schmelzen und 
erstarren bei gleichbleibender Temperatur, sie besitzen also — ebenso 
wie die reinen Metalle — einen Schmelzpunkt. 
Es soll nun die Lage der Arbeitstemperaturen zu den ‚„Haltepunk- 
ten‘ der Gußlegierung allgemein erörtert werden. Dabei soll unter der 
„Gießtemperatur‘ diejenige Temperatur verstanden werden, mit 
! Konstante Schmelztemperatur haben außer den reinen Metallen und den 
Eutektika auch die Metallide (d.h. die intermetallischen Verbindungen). 
®2 Im folgenden wird dieser Ausdruck stellenweise — über den strengen 
Wortsinn hinaus — in etwas weiterem Sinne gebraucht, derart, daß er die- 
jenigen Kristallarten umfaßt, die sich ausscheiden, während die Hauptmasse 
der Legierung noch flüssig ist (also z. B. bei den Zinnlegierungen nicht nur 
die Kristallart Cu,Sb, sondern auch Cu,Sn, — vgl. 8. 522ff. und Zahlentafel 10). 
® Unter den Spritzgußlegierungen sind nur ganz wenige Eutektika im strengen 
Sinne. Das Silumin, das als Rohmaterial eine binäre Si-Al-Legierung von eutek- 
tischer Konzentration ist, wird bei der Verarbeitung im Spritzguß durch Eisen- 
aufnahme und Manganzusatz zu einer Mehrstofflegierung, die gewöhnlich durch- 
aus nicht gerade die eutektische Konzentration, und daher auch keinen kon- 
stanten Schmelzpunkt hat (vgl. Zahlentafel 16, Leg. Nr. 14 und Fußnote 2). 
 
	        
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