34 Betrachtung des Finströmvorganges und der Richtlinien für die Arbeitsweise.
Dieser leicht zu bsobachtende Vorgang entspricht qualitativ in
allen Abschnitten dem im vorstehenden dargestellten Prozeß der Form-
ausfüllung. Wenn man anerkennt, daß für die Bewegung flüssigen Me-
talles grundsätzlich die gleichen Gesetze gelten müssen wie für die
aller anderen wirklichen Flüssigkeiten, so kann man die Übertragung
des eben beschriebenen Strömungsbildes auf die Formauffüllung beim
Spritzguß nicht von der Hand weisen.
In quantitativer Beziehung besteht allerdings zwischen schwach
überhitzten flüssigen Metallen! und den sonst in der Strömungslehre
untersuchten Flüssigkeiten (wie etwa Wasser oder Öl) ein sehr erheb-
licher Unterschied: die Zähigkeit (und damit die innere Reibung) ist
bei Wasser oder Öl im Gebrauchszustande viel weniger mit der Tem-
peratur veränderlich als bei den Gießmetallen, bei denen (wegen der
Nähe der Gießtemperatur am Schmelzpunkte) schon eine geringe
Temperaturveränderung ein sehr beträchtliches Anwachsen der Zähig-
keit? (unter Umständen bis zum vollständigen Festwerden) mit sich
bringt. Dies begründet zwar keine prinzipielle Verschiedenheit der Gieß-
metalle von anderen Flüssigkeiten, erfordert jedoch quantitativ be-
sondere Berücksichtigung bei der Übertragung allgemeiner Strömungs-
regeln auf den Gießprozeß in Abschreckformen. Die wichtigste Folge
ist der im Vergleich zu anderen Flüssigkeiten weit stärkere Einfluß
der Wandreibung auf Metallstrahlen von geringer Dicke.
Eilt ein dünner Metallstrahl (Abb. 13) an der viel kälteren® Form-
wand entlang, so wird er durch die Reibung verzögert und gleich-
zeitig abgekühlt. Durch die Abkühlung wächst seine Zähigkeit und damit
die Verzögerung beim Weiterfließen. Hierdurch wird die Zeit, die das
Metall zum Durchlaufen einer bestimmten Strecke braucht, und damit
zugleich die weitere Abkühlung auf dieser Strecke vergrößert, wodurch
die Zähigkeit abermals gesteigert wird. In dieser Weise wirken bei den
Gießmetallen in einer Abschreckform Reibung und Abkühlung weit
stärker als bei anderen Flüssigkeiten zusammen, eines immer die Wir-
kung des anderen steigernd. Dabei fällt noch besonders ins Gewicht,
daß die der Formwand unmittelbar benachbarte Metallschicht stets
mit Sicherheit an der Wand anhaftet. Diese äußerste Schicht er-
1 Das Gießmetall wird beim Spritzgußverfahren immer bei möglichst niedriger
Temperatur vergossen. Die Begründung hierfür siehe S. 464.
2 Bzw. der Dickflüssigkeit, vgl. Fußnote 2 S. 29.
3 Die Differenz zwischen der Temperatur des Gießmetalles und der der Form-
wand beträgt zu Beginn der Einströmung:
bei Zinnlegierungen etwa 200° C
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