554 Die Spritzgußlegierungen.
(siehe Abb. 1871) zeigt sich allerdings ein Einfluß des Pb-Gehaltes
auf das „Wachsen“, indes gibt die Wasserdampf-Schnellprobe gerade
bei den Sn-haltigen Zinklegierungen im allgemeinen Resultate, die
keine Rückschlüsse auf das relative Verhalten bei natürlicher Alterung
gestatten (vgl. die Kurven der Längenzunahmen der Leg. XVIII in
Abb. 184h und i).
Die bei natürlicher Alterung auftretenden Maßänderungen bestehen
auch in diesem Falle zunächst in einer Schrumpfung!, die zum größeren
Teile innerhalb der ersten 10 Tage vor sich geht und nach etwa einem
Monat im wesentlichen beendet ist. Im weiteren Verlaufe beginnen die
Gußstücke allmählich zu wachsen. Der Betrag der. Verkürzung ist
wesentlich kleiner als bei den Al-haltigen Zinklegierungen; das Wachsen
in der Zeiteinheit ist geringer als bei Mg-freien, jedoch wesentlich größer
als bei reinen Mg-haltigen Al-Zinklegierungen.
Die Schlagbiegefestigkeit fällt innerhalb des ersten Jahres um
rd. 40--60% und sinkt dann nur noch sehr wenig. Sie nimmt somit
etwa in demselben Maße ab wie bei den Mg-haltigen Al-Zinklegierungen.
Jedoch ist ihr Anfangswert hier wesentlich geringer (vgl. Zahlentafel 11),
daher ist die Schlagbiegefestigkeit der zinnhaltigen Zinklegierungen nach
einer längeren Alterungsdauer recht gering.
Die Zugfestigkeit und die Biegefestigkeit verändern sich im Laufe
der Zeit nur wenig, die Brinellhärte bleibt praktisch konstant.
Die in Abb. 184e dargestellten Versuchsergebnisse, die bei 7-jähriger
Beobachtung einer Legierung mit 6% Sn, 2,7% Cu, 0,3% Al, Rest
Prime Western-Zink? erhalten wurden ?, weichen von den in Abb. 184d
wiedergegebenen insofern ab, als sie nicht ein im Laufe der Jahre
stetig fortschreitendes Wachsen zeigen, sondern für die Zeit des dritten
und vierten Jahres eine geringe Verkürzung und hierauf wieder eine
ganz geringfügige Längenzunahme, so daß sich die Länge nach 7 Jahren
nur ganz unwesentlich von der ursprünglichen unterscheidet. Inwieweit
diese Resultate einen Einzelfall oder ein gesetzmäßiges Verhalten
wiedergeben, kann zur Zeit noch nicht entschieden werden, da ander-
weitige Versuche mit so langer Beobachtungszeit bisher nicht bekannt
geworden sind. Sicher ist, daß die von dem Beobachter selbst gegebene
nehmlich auf Verschiedenheiten der Versuchsbedingungen (namentlich der Proben-
gestalt) zurückzuführen.
1 Dies deutet darauf hin, daß auch bei diesen Legierungen eine Umwandlung
vor sich geht. Hiermit steht es nicht im Widerspruch, daß die eine dieser Legierun-
gen nur 0,47% Al enthält, während im binären System Zn-Al die unbeständige
ß-Kristallart erst von 0,75% Al an auftritt. Denn diese Grenze liegt in Mehrstoff-
systemen sicherlich anders, und überdies können Abschreckgußstücke infolge
von Seigerung auch Kristallarten enthalten, die im Gleichgewichtszustande nicht
zu erwarten wären.
2 Prime Western-Zink enthält bis 1,6% Pb und 0,08% Cd.
3 Aus der Arbeit von Colwell: a. a. O., S. 535, Fußnote 1, k.