Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

  
  
  
  
596 Die Spritzgußlegierungen. 
schaften. Er verringert die Oberflächenzeichnungen (Fließlinien) der 
Gußstücke; auch erhöht er die Warmzähigkeit. Im kalten Zustande 
nehmen mit wachsendem Ni-Gehalt Festigkeit und Härte zu, während 
die Schlagbiegefestigkeit durch einen mäßigen Ni-Gehalt nur wenig, 
durch höhere Ni-Gehalte dagegen sehr stark vermindert wird (vgl. Nr. 4 
und 5 in Zahlentafel 16). Die Bearbeitbarkeit, die Polierbarkeit und das 
Aussehen der Gußstücke werden durch Ni-Zusatz verbessert; die Farbe 
geht schon bei sehr geringem Ni-Gehalt in ein schönes Silberweiß über. 
Weitere Zusätzesind bei Kupfer: Aluminiumlegierungen nichtgebräuch- 
lich. An Beimengungen kommen vornehmlich die folgenden in Betracht: 
Mangan gelangt bei der Reinigung mit Manganchlorür (vgl. 5. 570) 
in spurweisen Mengen in das Metall hinein, die auf die Legierungs- 
eigenschaften praktisch ohne Einfluß sind. 
Zink hat schon in kleinen Mengen die Wirkung, die Warmfestigkeit 
und Warmdehnung beträchtlich zu vermindern und somit die Neigung 
zur Warmrissigkeit zu erhöhen, so daß in manchen Fällen verwickeltere 
Gußstücke schon bei einem Zn-Gehalt von 0,25--0,5% nicht mehr 
rißfrei herstellbar sind. Bei weniger komplizierten Gußstücken treten 
Gießschwierigkeiten erst bei etwas höheren Zinkgehalten auf. 
Aueh Beimengungen von Zinn erhöhen die Neigung zur Warm- 
rissigkeit, haben aber außerdem auch auf die Gebrauchseigenschaften 
einen sehr ungünstigen Einfluß. Durch Sn-Gehalt werden Festigkeit, 
Zähigkeit und chemische Widerstandsfähigkeit vermindert; auch der 
Soliduspunkt wird stark herabgesetzt. 
Beimengungen von Zink und Zinn können vornehmlich dadurch in 
die Gußlegierungen hineinkommen, daß Abfälle von Zinn- oder Zink- 
spritzguß versehentlich mit solchen von Aluminiumspritzguß vermengt 
werden. Wegen der hiermit verbundenen Schädigungen der Aluminium- 
legierungen ist mit größter Sorgfalt darauf zu achten, daß die Guß- 
abfälle der verschiedenen Legierungsgruppen streng voneinander ge- 
trennt gehalten werden. 
Im allgemeinen eignen sich die Kupfer-Aluminiumlegierungen vor- 
wiegend für kompaktere, nicht allzu dünnwandige Gußstücke, von denen 
im Gebrauche beträchtliche mechanische Festigkeit gefordert werden 
kann, die aber stark korrodierenden chemischen Agentien (wie z. B. 
Seewasser) nicht ausgesetzt werden. 
b) Silizium-Aluminiumlegierungen. 
Diese Legierungen zeichnen sich durch besonders günstige Vergieß- 
eigenschaften aus; sie sind sehr dünnflüssig und haben sehr wenig 
Neigung zur Warmrißbildung. 
Die Legierungen mit mäßigem Si-Gehalt, die wenig oder gar kein 
Cu enthalten (Nr. 9--12 in Zahlentafel 16), ergeben Spritzgußstücke, 
die in kaltem Zustande bei mäßiger Festigkeit und Härte beträchtliche
	        
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