Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

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Die gegenwärtig im Spritzguß verarbeiteten Legierungen (Al-Leg... 597 
Dehnung und — sofern der Fe-Gehalt nicht übermäßig ist — auch 
eine gewisse Bildsamkeit besitzen, so daß siez. B. nietbar sind. Die Schlag- 
biegefestigkeit dieser Legierungen ist bei geringen Fe-Gehalten sehr hoch. 
Sie wird durch Fe-Zusatz (auch schon unterhalb der eutektischen Kon- 
zentrationen) erheblich vermindert, liegt jedoch bei den technisch in Be- 
tracht kommenden Fe-Gehalten noch immer in ansehnlicher Höhe (siehe 
z. B. Legierung Nr. 12 in Zahlentafel 16). Zugfestigkeit und Härte 
wachsen mit steigendem Si-Gehalt. Die Härte kann durch einen größeren 
Zusatz von Kupfer noch beträchtlich gesteigert werden, jedoch wird da- 
bei die Schlagbiegefestigkeit sehr stark herabgesetzt (Leg. Nr. 13 in 
Zahlentafel 16). Die Schneidbarkeit und Polierbarkeit der weicheren 
Legierungen sind nicht sehr gut. 
Von den Si-reicheren Legierungen ist die eutektische Legierung 
mit 13% Si unter dem Namen Silumin oder Alpax bekannt. Diese 
Legierung, die in Sandformen nur nach Vornahme des bekannten Ver- 
edelungsverfahrens! vergossen werden darf, kann im Spritzguß infolge 
der schroffen Abschreckung in der Gießform im Anlieferungszustande 
verarbeitet werden. Dabei wird der Si-Gehalt der Legierung gewöhn- 
lich durch Zugabe von etwas Reinaluminium auf 10-—-11% erniedrigt. 
Silumin nimmt besonders begierig Eisen auf und greift daher die Ap- 
paratur stark an. Der Eisenzusatz wirkt auf Silumin sehr ungünstig. Er 
macht das Gefüge grobkristallin und setzt die Festigkeit und namentlich 
die Zähigkeit stark herab. Die Schlagbiegefestigkeit fällt bei einer Zu- 
nahme des Fe-Gehaltes von 1,1% auf 2% bereits um 68% (Nr. 14a, b 
und d in Zahlentafel 16). Der schädliche Einfluß von Fe nimmt mit 
wachsender Wandstärke der Gußstücke (infolge der geringeren Ab- 
schreckwirkung) sehr stark zu. 
Die nachteiligen Wirkungen der Fe-Aufnahme können durch Zugabe 
von Mangan (-2%) wesentlich verringert werden; durch den Mn-Zu- 
satz wird das Gefüge von Fe-reichem Silumin feinkörniger, und die 
Schlagbiegefestigkeit höher (vgl. Nr. 14c in Zahlentafel 16). 
Eine vollständige Vermeidung der Eisenanreicherung ist durch Ver- 
spritzen auf Kolbenpumpen mit ‚kalter‘ Druckkammer (Warmpreßguß- 
1 Vgl. Archerand Kempf: Modification and properties of silicon-aluminium- 
alloys. Trans. Am. Inst. Min. Met. Engs. 1926, 8.581. Ber. durch Meißner: Z. Me- 
tallkunde Bd. 18, 8.290; ferner Czochralski: Beiträge zum Verständnis der 
Veredelungsvorgänge. Z. Metallkunde Bd. 19, S. 14. 1927. 
2 Hierdurch wird die Dehnung vergrößert und die Grenze des Fe-Gehaltes, 
bei deren Überschreitung die Legierung spröde wird, etwas heraufgesetzt. Dies 
hängt wohl mit der Veränderung der Primärausscheidung zusammen (vgl. Abb. 190b); 
z. B. scheidet eine Legierung mit 1% Fe bei einem Si-Gehalt von 13% primär 
Si-Kristalle aus, bei 12% Si-Gehalt scheidet sie primär Eisenaluminid aus, bei 
11% Si-Gehalt dagegen ein binär-eutektisches Gemisch von Eisenaluminid- und 
Al-Kristallen. Auch die Legierungen mit verringertem Si-Gehalt (bis zu 10% 
herunter) werden im Spritzguß als „Silumin‘“ bezeichnet. 
 
	        
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