Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

  
  
  
  
656 Die Spritzgußpraxis. 
Nach oben hin ist die Wanddicke nicht begrenzt, indes nimmt meistens 
mit wachsender Wanddicke die Undichtigkeit zu und die mittlere Festig- 
keit ab. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, die Wanddicke nicht stärker 
zu wählen als unbedingt erforderlich. 
5. Anhäufungen von Gußmaterial an einzelnen Stellen, die Lun- 
kerungen verursachen können (Abb. 233), sind, gegebenenfalls durch 
Anordnung entsprechender Aussparungen, zu vermeiden. 
6. Höher beanspruchte Teile der Gußstücke sind nach Möglichkeit 
nicht durch unverhältnismäßige Vergrößerung der Wanddicke zu ver- 
stärken (Abb. 234a), sondern durch Verrippung (Abb. 234b) oder durch 
Eingießen von Einlagestücken aus widerstandsfähigerem Metall (z. B. 
Messing oder Stahl, vgl. S. 660). Auch an Stellen, die besondere (z. B. 
magnetische, elektrische oder Gleit-) Eigenschaften besitzen müssen, sind 
Einlagen aus entsprechenden Fremdmaterialien einzugießen. Die im Guß- 
material eingebetteten Teile der Einlagestücke müssen mit Bunden oder 
mit Widerhaken, Kordelung oder sonstigen Rauhigkeiten versehen sein, 
durch die sie im Gußstück zuverlässig verankert werden (vgl. Abb. 235). 
7. Im allgemeinen ist das Mitgießen von Bohrungen nur bis zu den 
in Zahlentafel 8, Spalte 23 angegebenen Mindestdurchmessern wirt- 
schaftlich. Engere Bohrungen (bis zu den 
in Zahlentafel 8, Spalte 24 angegebenen 
technischen Untergrenzen des Durch- 
messers) sind nur ausnahmsweise (unter 
entsprechender Erhöhung der Gießko- 
sten) mitzugießen, nämlich, wenn ent- 
weder das nachträgliche Bohren schwierig wäre (wie bei den Bohrungen Z 
in Abb. 236) oder wenn der Bohrungskern als Hilfsmittel zur Luftabfüh- 
rung erwünscht ist (vgl. 8. 87. Siehe hierzu auch 8. 575 Fußnote 1). 
8. Außengewinde, die von geschlossenen, durch Abschrauben zu 
entfernenden Formelementen erzeugt werden, können beliebiges Profil 
haben und fallen gratfrei aus. Dagegen können mit geteilter Einformung 
nur Spitzgewinde oder Trapezgewinde mit großem Flankenwinkel er- 
zeugt werden; die Gewinde erhalten dabei zwei Grate in der Längs- 
richtung und müssen nachgeschnitten werden. 
9. Innengewinde können mit ausschraubbarem Kern nur bei 
niedrigschmelzenden Legierungen hergestellt werden. Das Mitgießen von 
Innengewinden, deren Ganghöhen und Durchmesser unter den in Zahlen- 
tafel 8, Sp. 28 u. 30 angegebenen Mindestwerten liegen, ist im allgemeinen 
unwirtschaftlich und kommt nur ausnahmsweise in Betracht, wenn das 
nachträgliche Schneiden Schwierigkeiten verursachen würde. 
Im Aluminiumspritzguß können Innengewinde nur mittels zusammen- 
klappbarer Kerne (wenn @ 2 50 mm) gegossen werden, wobei mehrere 
Grate in axialer Richtung entstehen, so daß ein Nachschneiden er- 
  
  
  
  
  
  
Abb. 236. 
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