Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

  
50 Betrachtung des Einströmvorganges und der Richtlinien für die Arbeitsweise. 
Geschwindigkeit und Strömungsdruck herabsetzende Umlenkungen er- 
fährt) sowie solche von durchweg erheblicher Wanddicke (die in allen Tei- 
len unter der Einwirkung des Nachdruckes erstarren) bei hoher Einström- 
geschwindigkeit mit zunehmender Anschnittdicke dichter ausfallen. 
Fälle dieser Art sind u. a. gelegentlich bei systematischen Versuchen 
(bei der Herstellung von Probestäben für Festigkeitsprüfungen, vgl. 
S. 626{f.) beobachtet und auch in der Literatur beschrieben worden!. 
Indes dürfen derartige Ergebnisse keinesfalls wahllos verallgemeinert 
werden. Insbesondere gelten sie nicht für Spritzgußstücke von ver- 
wickelterer Gestalt mit dünnwandigen, weiter ausspringenden Teilen, 
die beim Gusse infolge von (die Strömungsenergie mindernden) Um- 
lenkungen des Metallstrahles nur unter geringem Strömungsdrucke 
auslaufen und vom Nachdruck infolge vorzeitiger Erstarrung nicht 
erreicht werden. In derartigen Fällen ist zu erwarten, daß etwa ein- 
geschlossene Luftmengen vorwiegend gerade nach den weit in die Form- 
platten einspringenden Sackhohlräumen hin gedrängt und dort von 
dem unter geringem Druck erstarrenden Gießmetall umschlossen werden, 
so daß sie große Blasen im Gußkörper erzeugen. Daher ergeben Guß- 
stücke, die etwas komplizierter und nicht durchweg starkwandig sind, 
d.h. die überwiegende Mehrzahl aller Spritzgußstücke überhaupt, bei 
hoher Einströmgeschwindigkeit mit zunehmender Dicke des An- 
schnittes (nach Überschreitung eines günstigsten Wertes von d) eine 
wachsende Undichtigkeit der ausspringenden Teile (vgl. Abb.222). Somit 
kann es als eine in den meisten Fällen gültige Regel ausgesprochen 
werden, daß es bei hoher Einströmgeschwindigkeit w zur Vermeidung 
von stärkerer Undichtheit meistens geboten ist, die Anschnittdicke d 
gering zu bemessen, während eine große Anschnittdiceke im allgemeinen 
nur bei einer vergleichsweise geringen Einströmgeschwindigkeit am 
Platze ist. 
Die gleiche Art der gegenseitigen Abhängigkeit der Einströmungs- 
größen wird auch durch die Rücksicht auf den Wärmezustand der 
Gießform bedingt. Bei der Einströmung wird das Formmaterial an den 
vom Metallstrahl unmittelbar beaufschlagten Stellen stärker erwärmt 
als anderwärts, und zwar sind die Unterschiede um so größer, je größer 
die Geschwindigkeit und die Dicke des Metallstrahles sind. Nun sind 
aber stärkere örtliche Wärmestauungen in der Gießform sehr uner- 
wünscht, da sie die Beanspruchung des Formmaterials stark erhöhen 
und am Gußkörper infolge der Ungleichmäßigkeit der Abkühlung 
1 Eine von Russell u. Mitarb. [J. Inst. Met. 4, 239 (1928)] ausgeführte For- 
schungsarbeit hat ergeben, daß bei hoher Einströmgeschwindigkeit (quick pull) 
mit starkem Anschnitt gespritzte Zerreißstäbe dichter ausfallen als mit schwachem 
Anschnitt gespritzte. Da es sich hierbei um ein Gußstück von einfachster Gestalt 
handelt, ist dieses Resultat nach den Darlegungen im Text durchaus verständlich. 
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