Full text: Handbuch der Spritzgußtechnik der Metallegierungen einschließlich des Warmpreßgußverfahrens

54 Betrachtung des Einströmvorganges und der Richtlinien für die Arbeitsweise. 
füllt. Setzt also der Gießdruck bei Schußbeginn nicht schlagartig oder 
äußerst steil ansteigend ein, so erfolgt die Formauffüllung unter zu ge- 
ringem Druck und demgemäß mit zu geringer Einströmgeschwindigkeit 
(„schleichend“), so daß das Gußstück mangelhaft wird!. Ein Druck- 
anstieg während der Formauffüllung aber kann wegen deren geringer 
Dauer überhaupt nur dann merklich wirksam werden, wenn er zeitlich 
sehr steil erfolgt, was jedoch wegen der damit verbundenen Strömungs- 
unregelmäßigkeiten (namentlich wegen der Gefahr des „Klecksens‘‘) 
unerwünscht wäre (vgl. S.47f. und Abb. 17). 
Hieraus ergibt sich als Idealverlauf für den Gießdruck ein während 
der eigentlichen Formauffüllung konstanter Druck?; geringfügige Druck- 
änderungen während der Gießdauer sind natürlich unschädlich. Über den 
für den Nachdruck wünschenswerten Verlauf wird weiter unten noch 
gesprochen. 
Hinsichtlich der Höhe des Gießdruckes ist zunächst daran zu er- 
innern, daß es nach den Darlegungen des vorigen Abschnittes mit Rück- 
sicht auf die Luftabführung und den Wärmezustand der Gießform 
im allgemeinen nicht statthaft ist, die Einströmgeschwindigkeit w 
und die Dicke d des Einlaufstrahles beide zugleich hoch zu wählen. 
Vielmehr ist in den meisten Fällen eine hohe Einströmgeschwin- 
digkeit nur bei schwachem Anschnitt, ein kräftiger An- 
schnitt nur bei vergleichsweise geringer Einströmgeschwin- 
digkeit zulässig. 
Die Voraussetzungen für die Entscheidung zwischen diesen beiden 
Möglichkeiten sind bei dünnwandigen, sperrigen Gußstücken andere als 
bei starkwandigen, klobigen; die Frage soll daher für die beiden Guß- 
stücktypen gesondert behandelt werden. 
a) Dünnwandige, sperrige Gußstücke. Bei dünnwandigen, 
sperrigen Gußstücken (d. h. im Sinne der obigen Definition: solchen, die 
schon während des Auslaufens zu erheblichem Teile erstarren) müssen 
alle Aufgaben des Flüssigkeitsdruckes in der Form vom Strömungs- 
drucke erfüllt werden. Daher müssen Einströmgeschwindigkeit w und 
Einströmquerschnitt f unter Berücksichtigung ihrer wechselseitigen Ab- 
hängigkeit so gewählt werden, daß der Strömungsdruck hinreichend groß 
1 Vgl. 8. 477 ff. 
2 Zur Erzielung einer besonders kurzen Anlaufzeit (vgl. S. 11ff.) könnte es 
vorteilhaft erscheinen, wenn der Gießdruck bei Schußbeginn zunächst schlagartig 
in weit größerer Höhe einsetzen und dann alsbald auf die für die Formauffüllung 
erwünschte Höhe absinken würde. Praktisch kommt normalerweise eine solche 
Steuerung des Betriebsdruckes nicht in Betracht; jedoch kann der Arbeits- 
druck (vgl. 8.7) infolge des zu Beginn der Formauffüllung auftretenden Stoß- 
druckes auch bei konstantem Betriebsdruck tatsächlich einen derartigen Verlauf 
nehmen (vgl. S. 667). 
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