Full text: Feuersichere Baumaterialien und ihre Verwendung beim Hochbau

  
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C. Besprechung der einzelnen Konstruktionen. 
Nachdem wir das BVerwendungsgebiet feuerficherer Konjtruf- 
tionen im allgemeinen erörtert haben, gehen wir nun zu einer 
Beſprechung der einzelnen Konſtruktionen über, welche als maſſiv, 
feuerfeſt, feuerficher, unverbrennlich, glutſicher und ſchwer ent- 
flammbar anzuſehen ſind. 
1, Maſſivkonftruktionen. 
a) gebrannte Ziegel: 
1. Wände. Eine mindeſtens 25 em ſtarke Ziegelmauer iſt 
als maſſiv anzuſehen. Schwächere Wände dagegen können nur 
als feuerfeſt bezeichnet werden. Dies gilt insbeſondere für !/s Stein 
ſtarke Wände, Prüß'ſche Wände u. dergl. 
Allerdings haben ſi<h auh Ziegelmauern beim Brande in 
St. Franzisko im Jahre 1906, ſobald ſie längere Zeit dem an 
52 Stellen gleichzeitig auögebrochenen Rieſenbrande ausgeſeßt 
waren, nicht bewährt, vergl. F. Kohnke: „Die Bedeutung des 
Erdbebens in St. Franzisko“, Zeitſchrift für die geſamte Ver- 
ſicherungswiſſenſchaft, Heft vom 1. Fanuar 1908: „Gebäude, 
welche aus maſſiven Ziegelſteinwänden mit hölzernen Deenbalken 
hergeſtellt waren, ſind vollſtändig dem Erdboden gleichgemacht 
worden. Hin und wieder ragte aus der Trümmerwüſte nur ein 
Stückchen Ziegelſteinwand oder ein Pfeiler wie ein Leichenſtein auf 
einem rieſigen Friedhofe hervor.“ Die Zerſtörung dieſer Gebäude 
war ſo vollſtändig, daß von den für den Bau verwendeten Ma- 
terialien nichts für etwaige Wiederverwendung erhalten geblieben iſt. 
Beim großen Brande in Baltimore im Jahre 1904 (Zentral- 
blatt der Bauverwaltung, Jahrgang 1904 Seite 165) hatten ſih 
dagegen gewöhnliche Ziegel am beſten bewährt, glaſierte Ziegel, 
Verblendſteine und Terrakotten weniger. Die mit glaſierten 
Steinen bekleideten Wände der Lichthöfe und Aufzugsſchächte hatten 
ſtark unter dem Feuer gelitten, große Flächen waren abgeplaßt und 
zeigten den roten Ziegelton. Terafotten haben fich wiederum in 
St. Franzisko beſſer bewährt. Die aus Terrakotten in Zement- 
mörtel hergeſtellten Mauern waren verhältnismäßig widerſtands- 
fähig. Ziegelmauern in Kalkmörtel für Außen- und Zwiſchen- 
wände nah den Erfahrungen in St. Franzisko aus feuerſicher- 
heitlichen Gründen niht mehr zuzulaſſen, wofür Profeſſor Kohnke 
 
	        
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