Full text: Die Wiener Weltausstellung 1873

   
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ergibt ein Bli auf die Mundartenfarte derfelben. Darnach 
beſtehen zwei officielle Neichs\prachen , die deutſche und die unga- 
riſhe. Das Regierungsblatt ſpricht jedoch in niht weniger als 
zehn Zungen und die Volksſchulbücher werden gar in neunzehn 
Sprachen gedru>t, womit noh niht einmal allen Nationalitäten 
genügt iſt. Zwar gebietet Rußland innerhalb ſeiner weiten Gren- 
zen über einen noch größeren Nationalitätenſhaß, aber nur bei 
dem geringſten Theile kann von einem Culturleben im europ äiſchen 
Sinne, welches ein ſelbſtbewußtes Bürgerthum bedingt, die Rede 
ſein. Unter den Stämmen Oeſterreich Ungarns it Dagegen eine 
Negſamkeit erwacht, welche fih im Sturmſchritt aller jener Vor: 
theile bemächtigt hat, wel<he von der modernen Wiſſenſchaft em- 
OA werden. Ja man iſt darin in vielen Dingen ‚allen übri- 
Der Gude ſogar vorausgeeilt. Nirgends iſt in ge- 
tn Beziehungen der Gonftitutionalismug ftrenger durchgeführt 
und die bürgerliche leur von der Staatsgewalt weiter ge: 
diehen, als in. ven <änbern der öſterreichiſh-ungariſchen Krone. 
Man hat dieſen Zuſtänden im Yuslande noch viel zu wenig 
Beachtung geſchenkt. Voxzügl lu in Deutſchland iſt man noh niht 
ganz von den Echredigeipenftern vergangener Tage zurüdgelommen 
md betrachtet die Wiener Hofkanzlei nah wie vor als den Hort 
des alten Negime und des Ultramontanismus. Aber nichts Fann 
irriger ſein. Nicht - reaktionäre Ueberſpannung, ſondern Aus- 
ſchweifung in demokratiſchen Tendenzen ijt die Signatur der gegen- 
wärtigen habsburgiſchen Politik. Und man fürchte niht, daß 
diefer Vewegung ein ebenſo ſchroſſer Nüclfall folgen werde. Die 
Natur der Tinge hat mit unwiderſtehliher Macht auf dieſe Bahn 
hingedrängt. Erſt beim Betreten derſelben erhielt man überhaupt 
eine wirkliche Staatsidee, und man könnte inſofern Oeſterreich- 
Ungarn getroſt als eines der jüngſten Staatsweſen in der politi- 
ſchen Geſchichte hinſtellen. Tenn offen. betrachtet war bis vor 
kurzer Zeit die häbsburgiſche Politik nicht die ihres Reiches, Sie 
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