Unter den drei Sektionen war, wie es in der Natur der
Sache liegt, die der Architektur numeriſch am geringſten, und zwar
nur durch 8 Ausſteller vertreten, Die ſüddeutſche Architektur und
hauptſächlich die Münchener hat nah vielfachen vergeblichen Ver-
ſuchen die Unmöglichkeit der Erfindung eines neuen Bauſtils zu
überwinden, ſih in einer wohlthätigen Reaktion erholt, und die
Leiſtungen der neueſten Zeit, namentlich unter dem Einfluſſe Neu-
reuthers, gehören zu dem Erfreulichſten, was auf dieſem Gebiete
überhaupt in Deutſchland entſtanden iſt. Die Renaiſſance in Fta-
lien und Deutſchland dient zum Vorbild und mit phantaſievoller
Gewandheit werden ihre Formen verwendet, wenn auch hin und
wieder die dekorative Richtung allzuſehr hervortritt und die Neigung
zum Maleriſchen - dem geſeßmäßigen Aufbau Eintrag thut. Zu
den beſten Leiſtungen gehören die Entwürfe Neureuthers zum Poly-
technikum, welche in der XXVI. Gruppe ausgeſtellt waren und
die Arbeiten von Kafka und Schulze, während die Aufnahmen
Seidels aus der kgl. Reſidenz in München als gute architektoniſche
Zeichnungen zu verdienter Geltung kamen.
Die durch 30 Aussteller vertretenen Bildhauerarbeiten der
Münchener Künſtler, welche zum größeren Theile der Genre-Skulp-
tur angehörten, leiden im Allgemeinen an einem gewiſſen romantiſchen
Zuge, der mit dem Streben nah Klafſſizität ringt. Jn zahlreichen
Fällen tritt auch leider das, wenn auch phantaſievoll entwidelte
dekorative Element ſo entſchieden in den Vordergrund, daß nur die
Flüchtigkeit der Ausführung die Arbeit ſelbſt erträglih macht, und
eine gewiße Heftigkeit in den Bewegungen, welche den Arbeiten
des 18, Fahrhunderts nachempfunden ſcheint, läßt oft den zur
Darſtellung gebrachten Gedanken als übertrieben erſcheinen.
Einen entſchiedenen Triumph feierte die Münchener monu
mentale Plaſtik dur<h das große Monument des Königs Maximi
lian von C. Zumbuſch, welches bei glücklichem Totalaufbau des
Ganzen die Figur des Königs auf hohem, mit den Geſtalten des
«Friedens und der Stärke, der Weisheit und der Gerechtigkeit ge
ziertem Poſtamente zu vollſter Geltung bringt. Auch das von
Wagmüller entworfene Modell zu einem Siegesdenkmal für das
Jahr 1870 mit ſeiner ſhönen und groß aufgefaßten Hauptfigur,
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