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Kirchen- uud Schulangelegenheiten für die veranjtaltete Ausjtellung
das Ehrendiplom zuerkannt wurde. Den Beſtrebungen der Stadt-
gemeinde München, welche in den leßten Jahren immenſe Summen
für Schulbauten und Schuleinrichtungen ausgegeben hat und als
leuchtendes Vorbild den anderen Städten Bayerns dient, wurde
die Auszeichnung durch die Verdienſtmedaille zu Theil, wie auch
die Leiſtungen der Lehrer Jmmel, Solereder und Kaiſer verdiente
Anerkennung fanden. Die vorzügliche Ausſtellung der landwirth-
ſchaftlichen Abtheilung des Polytechnikums in München und der
Central-Landwirthſchaſtsſhule in Weihenſtephan wurde gleichfalls
mit dem Ehrendiplom ausgezeichnet. Der kunſtgewerbliche Un-
terricht, welcher in Bayern am früheſten in Deutſchland Pflege
fand, war durch die Königl. Kunſtgewerbſchulen in München und
Nürnberg, ſowie durh Schülerarbeiten des bereits bei Gruppe XII.
rühmlich erwähnten Kunſtgewerbevereins in München vertreten.
Wirklich ausgezeichnete Leiſtungen brachte die Münchener Kunſtge-
werbſchule und machte der älteren und von früheren Ausjtellungen
berühmten Nürnberger Schule würdig Konkurrenz. Eine ſichere
Lehrmethode, ernſtes Verfolgen eines nicht zu weit geſte>ten Zieles,
Vermeiden der künſtleriſchen Liebhaberei, die nur dem Dilettan-
tismus dient und ftrenge Betonung der Eigenſchaften des Mate
rials, welches für die Ausführung der Entwürfe zur Verfügung
fteht, namentlich auch) gejeßmäßige teftonijche Gliederung ließen
leiht den Mangel an Virtuoſität in der Behandlung der Entwürfe
und Modelle vermiſſen. Die Virtuoſität, und die mannigfaltigſte
fünſtleriſche Leiſtung zeigte die Nürnberger Schule. Die Gleich-
mäßigkeit in der Behandlung der Schülerarbeiten ließ dabei die
helfende und „fertigmachende“ Hand der Lehrer überall erkennen
und der gleichmäßige Effekt aller Arbeiten ließ den Mangel an
Verſtändniß einzelner Schüler zurüctreten, aber doh bedauern.
Rühmlih hervorzuheben iſ die Pflege des Figurenzeichnens und
der Anwendung der menſchlichen Figur zum ornamentalen Schmu.
linerflärlich bleibt aber, wie an einer jolchen Anjtalt eine unge
heuerliche Gothif geduldet werden fan; die Zeichnungen gothijcher
Architekturen und Dekorationen, welche ausgejtellt waren, näherten
fich der Schreinergothif der dreißiger Jahre unſeres Jahrhunderts.
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