Full text: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

  
  
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xXX. 
Persien und Indien. 
Wer nach der türkischen Abtheilung zunächst die 
persische besucht, der wird auf den ersten Blick 
wohl wenig Unterschied bemerken; die nähere Betrach- 
tung wird ıhn aber lehren, dass er hier im Ganzen 
bessere Arbeiten, einen feineren Geschmack und zum 
Theil auch verschiedene Formen des orientalischen 
Kunststils vor sich sieht. Die Perser sind eben die 
Künstlernation unter den Völkerschaften des Islam und 
diejenigen, welche Vorurtheilen und Vorschriften, wie 
jenem angeblichen Verbot der Menschendarstellung, am 
freisinnigsten gegenüberstehen. Der Perser ist daher 
im Vergleich mit dem Türken und dem Araber einen 
Schritt vorwärts gegangen in der Richtung unserer 
künstlerischen Naturanschauung und er entlehnt seine 
ornamentalen Motive der Natur in directer Weise, nur 
dass er sie in orientalischem Sinne darstellt, fach und 
regelmässig und auch das nicht ohne Ausnahme. Er 
liebt die Blume und sie wird ihm Object der Kunst 
für sich selber. Wenn er in der Darstellung des Men- 
schen über das stark typische Portrait nicht viel hinaus- 
 
	        
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