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Persien und Indien.
Wer nach der türkischen Abtheilung zunächst die
persische besucht, der wird auf den ersten Blick
wohl wenig Unterschied bemerken; die nähere Betrach-
tung wird ıhn aber lehren, dass er hier im Ganzen
bessere Arbeiten, einen feineren Geschmack und zum
Theil auch verschiedene Formen des orientalischen
Kunststils vor sich sieht. Die Perser sind eben die
Künstlernation unter den Völkerschaften des Islam und
diejenigen, welche Vorurtheilen und Vorschriften, wie
jenem angeblichen Verbot der Menschendarstellung, am
freisinnigsten gegenüberstehen. Der Perser ist daher
im Vergleich mit dem Türken und dem Araber einen
Schritt vorwärts gegangen in der Richtung unserer
künstlerischen Naturanschauung und er entlehnt seine
ornamentalen Motive der Natur in directer Weise, nur
dass er sie in orientalischem Sinne darstellt, fach und
regelmässig und auch das nicht ohne Ausnahme. Er
liebt die Blume und sie wird ihm Object der Kunst
für sich selber. Wenn er in der Darstellung des Men-
schen über das stark typische Portrait nicht viel hinaus-