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Die Wicklungen von Scheibenankern und ver-
wandten Ankerkonstruktionen.
Bei den Ring- und Trommelankern bewegen sich die ganzen
Spulen, deren Form gewöhnlich viereckig ist, derart zwischen
Polen entgegengesetzter Polarität, dafs die Ebene derselben bald
senkrecht bald parallel zur Richtung der magnetischen Strömung
steht. Die Entfernung von Mitte bis Mitte .Polfläche wird stets
annähernd gleich der Spulenweite sein, und die Kraftlinien haben
daher einen guten Teil ihres Weges innerhalb des Ankers zurück-
zulegen; der Ankerkern wird deshalb aus Eisen hergestellt, welches
aus mechanischen Gründen mitrotieren mulfs.
Für die Scheibenanker ist nun charakteristisch, dals sich
gleichzeitig nur einzelne Seiten der Spulen oder die Ankerstäbe
in steter Aufeinanderfolge zwischen zwei gegenüberstehenden
Polen entgegengesetzter Polarität bewegen, während die Ebene
der Spulen senkrecht zur Richtung der magnetischen Strömung
bleibt. Die Entfernung der Polflächen ist jetzt nur noch von
der Dicke der Armaturstäbe abhängig und der eiserne Ankerkern
kann ganz in Wegfall kommen, indem die Kraftlinien die kurze
Strecke zwischen zwei Polen durch die Luft zurücklegen.
Um ohne Anwendung eines Eisenkernes und mit möglichst
wenig Amperwindungen ein intensives magnetisches Feld zu er-
zeugen, muls der Abstand, welcher für die Bewegung des Ankers
zwischen den Polen frei gelassen wird, möglichst klein gewählt
werden, d. h. die der Induktion ausgesetzten Leiter dürfen in der
Richtung der Kraftlinien nur wenig Raum beanspruchen. Diese
Bedingung, sowie die Verbindung der induzierten Leiter unter
sich und mit dem Kollektor erschweren die Herstellung von
Scheibenankern ganz wesentlich.