B. Offene Ankerwicklungen.
Die offenen Ankerwicklungen haben durch die Bogenlicht-
maschinen von Brush, Thomson-Houston und der Westing-
house Electric Co.!) praktische Bedeutung erlangt.
Die Windungen der Anker dieser Maschinen bilden keine
geschlossene Wicklung, sondern sie bestehen aus einer geringen
Anzahl von Spulen, welche mit den Segmenten eines Kollektors
so verbunden sind, dafs jede Spule während eines Teiles jeder
Umdrehung aus dem Stromkreise ausgeschaltet und unterbrochen
ist; während des übrigen Teiles der Umdrehung durchläuft eine
Spule verschiedene Kombinationen mit den übrigen.
Die geringe Spulenzahl macht diese Maschinen zur Erzeugung
von hochgespannten Strömen, wie solche für die Serienschaltung
vieler (bis 60) Bogenlampen erforderlich sind, besonders geeignet.
Diese Maschinen liefern zwar einen gleichgerichteten, aber
wegen der geringen Spulenzahl keinen konstanten, sondern einen
in seiner Stärke pulsierenden Strom. Für die Bogenlichtbeleuch-
tung sind diese leichten Pulsationen von Vorteil, denn sie halten
den Mechanismus der Lampe in leichter Vibration und machen
denselben empfindlicher.
Einen einfachen Anker mit offener Wicklung besitzen wir in
dem bekannten Doppel-T-Induktor von Siemens, dessen
Spule mit ihren Enden an zwei halbkreisförmige Kollektorsegmente
angeschlossen ist.
Ein weiteres einfaches Beispiel einer offenen Ankerwicklung
ist in Fig. 148 dargestellt. Der Ring trägt zwei Spulenpaare 1, 1
und 2, 2. Die Einzelspulen sind so hintereinander geschaltet, dafs
die induzierten Ströme sich unterstützen, und die Enden sind an
zwei gegenüberstehende Kollektorsegmente angeschlossen. Die
1) Elektrotechn. Zeitschr. 1894. 8. 515.