224 Die Ankerkonstruktionen.
Bei Ankern mit halbgeschlossenen Nuten können die Drähte
durch Fiberkeile festgehalten werden, wie das in Fig. 300a an-
gegeben ist. Diese Konstruktion ist bei Maschinen der ehem.
Thomson-Houston-Co. und bei den Ankern für Trammotoren
der Maschinenfabrik Oerlikon zu finden.
Der Kollektor wird entweder schon während der Herstellung
der Wicklung mit dieser verbunden, oder diese Verbindung er-
folgt erst nach Fertigstellung der Wicklung und der Drahtbänder.
Die Konstruktion des Kollektors und die verschiedenen Verbin-
dungsarten mit der Wicklung werden in einem spätern Abschnitte
behandelt.
Das Verkleiden des Ankers. In manchen Fällen, z. B. für Strafsen-
bahnmotoren, wo die Wicklung gegen das Eindringen von Staub
und Feuchtigkeit geschützt werden muls, oder wenn das Ein-
dringen von Kupferstaub auf der Kollektorseite verhindert werden
soll, bedarf der Anker noch einer besonderen Verkleidung.
Die Wicklung am Umfange des Ankers kann. zu dem Zwecke
mit einem isolierenden Anstrich versehen werden. Liegen die Anker-
leiter zwischen den Zähnen des Ankers versenkt, wie in Fig. 199
(Nr.11,12u.13) angegeben, so kann durch Fiberleisten ein genügend
dichter Abschlufs erreicht werden. Die Stirnflächen des Ankers
werden mit dichtem, festem Baumwolltuch oder Segeltuch, das.
-noch mit Asphaltlack oder einem andern Anstrich versehen wird,
verkleidet. Am Umfange des Ankers und des Kollektors wird das
Tuch durch Drahtbänder mit Glimmerunterlage gehalten.
Die Abkühlung der Armatur wird durch eine derartige Ver-
kleidung vermindert. Um die Wicklung vor Kupferstaub zu
schützen, was z. B. bei vertikaler Welle mit oben liegendem Kol-
lektor notwendig wird, begnügt man sich daher mit nur einer
Schutzhülle auf der Kollektorseite.
Das Trocknen des Ankers. Nachdem der Anker soweit fertig-
gestellt ist, wird derselbe mit Schellackfirnis oder Gummilösung
bestrichen und in einer Trockenkammer gut ausgetrocknet.
Das Prüfen des Ankers. Während des Bewickelns sind die ein-
zelnen Spulen, die einzelnen Lamellen des Kollektors und nach
Fertigstellung die gesamte Wicklung auf Isolation zu prüfen. Bei
Untersuchung der einzelnen Spulen ist sowohl die Isolation gegen
das Armatureisen als gegen benachbarte Spulen zu prüfen; wenn
die Spulen an den Kollektor angeschlossen sind, ist die letztere
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Maier