Leitern für die Erzeugung von Gleichströmen. 9
Die oben angeführten Reihenschaltungen eignen sich nicht
zur Erzeugung eines Gleichstromes von konstanter Spannung und
Stärke, weil der in allen Leitern gleichzeitig eintretende Strom-
wechsel erhebliche Schwankungen verursachen wird. Wir müssen,
um einen konstanten Gleichstrom zu erzeugen, eine grölsere Zahl
von Leitern in den verschiedensten Lagen bezüglich der magne-
tischen Felder so anordnen, dals ein Teil derselben der grölsten,
ein- Teil geringerer und ein Teil gar keiner Induktion ausgesetzt
ist. Alsdann kann man erstens, sämtliche Leiter so unter-
einander verbinden, dafs dieselben eine in sich geschlossene oder
endlose Wicklung bilden und dafs zwischen den Stromabnahme-
stellen in keiner Lage entgegenwirkende elektromotorische Kräfte
entstehen. Die Verbindung mit dem äulseren Stromkreise ist so
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herzustellen, dafs nur in denjenigen Leitern sich ein Stromwechsel
vollzieht, auf welche keine Induktionswirkung ausgeübt wird. Eine
derartige Schaltung wird als geschlossene Wicklun £ bezeichnet.
Zweitens kann man nur diejenigen Stäbe zu einer Gruppe ver-
einigen und hintereinander schalten, welche bezüglich des magne-
tischen Feldes ganz dieselbe Lage haben, und jeweilen nur die-
jenigen Gruppen in den äufseren Stromkreis einschalten, welche
in dem betreffenden Momente die maximale oder nahezu die
maximale Induktionswirkung erfahren, während die übrigen Gruppen
ganz ausgeschaltet sind. Auf diese Weise erhält man die sog.
offene Wicklung. Wir wollen uns zunächst mit den ge-
schlossenen Wicklungen beschäftigen.
In Fig. 12 folgen zwei magnetische Felder entgegengesetzter
Polarität aufeinander, und über die ganze Strecke sind die zu
induzierenden Leiter in gleichen Abständen verteilt.