Der Glockenanker von W. Fritsche.
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Der 6lockenanker von W. Fritsche.!) Die Konstruktion des
Glockenankers hat viel verwandtes mit derjenigen des Scheiben-
ankers (Fig. 330). Der Ankerkern wird auch hier durch schmied-
eiserne Stäbe oder Stege gebildet, welche selbst als ein Teil der
Ankerwicklung und zur Ableitung der Ströme verwendet werden.
Demgemäls ist das magnetische Feld so angeordnet, dals der
ganze Verlauf der Kraftlinien im Anker senkrecht zur Bewegungs-
richtung steht. :
Es mufs also der Ankerkern derart zwischen den Nord- und
Südpolen der Magnete liegen, dafs, ebenso wie bei den Scheiben-
ankern, die gleichnamigen Pole immer auf einer Seite sich be-
finden und den ungleichnamigen unmittelbar gegenüber angeord-
net sind.
. Fig. 331 zeigt den Längsschnitt und Fig. 332 den Querschnitt
einer mit solchem Anker versehenen Dynamo. Der Anker A
besitzt die Form einer Glocke und falst mit seinem hohleylindri-
schen, die Wicklung enthaltenden Theile zwischen die Polstücke NS,
deren Anzahl in dem gewählten Beispiele vier ist.
Der Anker A wird aus den eisernen Stegen a gebildet, welche,
wie der Querschnitt erkennen läfst, miteinander Zwischenräume
bilden, die zur Aufnahme der parallel den Stegen und der Anker-
welle verlaufenden Wicklungsdrähte ? dienen.
Die Siege besitzen die Form eines Z. Der eine Schenkel aı kann
aulser als Ankerkern noch als Teil der Wicklung dienen, während
der andere Schenkel a dann an den Kollektor K angeschlossen
ist und die Stromabgabe vermittelt. Die Wicklungsdrähte treten
an den beiden Enden der Schenkel aı aus den Zwischenräumen
der Stege heraus, und die Querverbindungen der Drähte unter
sich liegen auf beiden Seiten c, e dieser Schenkel. Vor dem
Einlegen in die Zwischenräume der Stege werden die Drähte,
ähnlich wie bei der Wicklung von Eickemeyer, auf Schablonen zu
Spulen mit zwei Abkröpfungen pı und pa gewickelt, so dals die
Querverbindungen in zwei getrennte Ebenen zu liegen kommen.
Fig. 333 gibt die Ansicht einer fertigen Spule. Die Lage der
Seiten iı und is einer Spule ist aus Fig. 332 ersichtlich, die
Seite iı liegt am äulsern und die Seite i, am innern Umfange des
Ankers, die Querverbindungen iz derselben sind ebenfalls angedeutet.
.P. 78075 v. 20. Mai 189.
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