Balkenträger mit rechteckigem Querschnitt.
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ınd gegen Herausfallen durch Festnageln gesichert sein. Da ihre Faserrichtung
zumeist senkrecht zur Holzfaser steht, ist aber selbst bei bestem Einpassen — durch
wechselnde Feuchtigkeit veranlaßt — ein allmählich einsetzendes Senken der Balken-
mitte zu befürchten. Keilförmige Dübel nach Maßgabe der Abb. 53G verlangen
eine sachgemäße Wartung, wenn sie ihren Zweck
voll erfüllen sollen. Ein Kippen der Dübel muß
gemäß Abb. 53E durch genügend viel Bolzen ver-
hindert werden. Man rechnet für gewöhnlich mit einem
Wirkungsgrad 7 = 0,7 bis 0,8, d. h. man vermindert das
Widerstandsmoment der vollen zusammengesetzten Quer-
schnittsfläche (b-A4) auf den 0,7 bis 0,8fachen Wert. Beim
Entwurf rechne man zunächst mit einer Dübelstärke von
s = 0,2 h, , einer Dübellänge von t = 0,4 h, und einem Dübel-
abstand a= 1,0 A,. Bei gleichmäßig verteilter Belastung
kann der Abstand @ nach Balkenmitte hin — der Abnahme
der Querkräfte entsprechend — allmählich vergrößert werden.
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Abb. 146. Verdübelter Balken mit Hartholzdübel.
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Die Schraubenbolzen bleiben für gewöhnlich bei der genauen
Berechnung der Dübel unberücksichtigt; ihr Widerstand gegen
Abscheren sowie die durch ihr Anziehen hervorgerufene Reibung
in den Berührungsflächen erhöhen den Sicherheitsgrad der Ver-
dübelung. Im übrigen vgl. die einschlägige Fachliteratur sowie
Bauing. 1922, S. 226 (Engesser) und Holzbau 1922, S. 41.
Christoph & Unmack A.-G. verwendet ihre Tellerdübel (S. 64) auch
für die Herstellung verdübelter Balken; Abb. 147 zeigt ein Beispiel hierfür.
Versuche haben erwiesen, daß die horizontalen Scherkräfte in gleichem Maße
aufgenommen werden wie bei vollem Holzquerschnitt, daß also der Wirkungs-
zrad der Verdübelung gleich 1,0 gesetzt werden kann. Dieser Wirkungsgrad ist
auch der genannten Aktiengesellschaft seitens der Eisenbahndirektionen zu:
gelassen worden. Ein anderes Ausführungsbeispiel bietet Abb. 341.
Verdübelte Balken nach Bauweise Cabröl sind durch Abb. 148 ver-
anschaulicht. Bezüglich der Ausführungsweise dieser Balken sei auf S. 50
zurückverwiesen. Die Dübel sind sowohl längs der Berührungsfläche als auch senkrecht dazu an-
zeordnet. Sämtliche Dübel sind aus Bongossiholz hergestellt.
Die aus Abb. 148 ersichtliche Bauweise Cabröl kommt auch für die Herstellung von Vollwandträgern
in Frage; Abb. b und c geben hierfür ein Beispiel. Die Herstellung solcher Vollwandträger geschieht auf
folgende Weise: Die einzelnen Hölzer werden zusammengelegt und an den Auflagerenden in einen Biege-
apparat eingelagert. Darauf wird eine hydraulische Presse in Balkenmitte angesetzt, wodurch die Hölzer
um ein gewisses Maß (etwa !/299 der Länge) gesprengt werden. Nach erfolgter Sprengung werden mit
elektrischer Handbohrmaschine (S. 96) die Dübellöcher gebohrt, die Dübel eingesetzt und die erforder-
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