der noch in Chorassan, Schiraz und Isfahan bereitet wird. Die
Waffen aus diesem Material, krumme und gerade Dolche,
Säbel, Streitäxte und Kolben, Flammberge, Säbel mit gegen
die Spitze getheilter Klinge (Sulfagor), Flintenläufe, Lanzen-
spitzen, Rüstzeuge wie Panzer und Schienen erfreuen sich eines
Weltrufes. Die zarten Ciselirungen in Blumengewinden um
arabische Inschriften mit Benützung von eingelegtem Golde
erhöhen noch den Werth dieser kostbaren Stücke, so dass der
Preis eines Säbels oft auf 500 Ducaten steigt. Ebenso
geschmackvoll und künstlerisch sind die Broncen mit den fein-
sten Ciselirungen auf Vasen, Trinkschalen, Becher u. s. w.
Eine schöne Colleetion ähnlicher Geräthe finden sich in der
Wiener Weltausstellung und wurden auch als Musterstücke
für das hiesige Museum für Kunst und Industrie angekauft.
Die Kunst des Emaillirens (mina), uralt im Lande, ist noch
in einigen Städten, so in Schiraz und Isfahan, in frischer Kraft,
die Lebhaftigkeit, Frische und Glanz der Farben zeichnen die
Erzeugnisse aus. Auch von diesen finden sich einige Exemplare
in der Ausstellung. Die Kunst der Fayence ist ebenfalls seit
undenklichen Zeiten dem Lande eigen, die Bekleidung des
Innern einiger Moscheen in Isfahan und der Kuppeln mit
Fayenceziegeln erfreuen das Auge durch die Lebhaftigkeit der
Farbe und Correetheit der Zeichnung; besonders gelungen sind
die Farben in Türkisen- und Kobaltblau und in Gelb. Mit
den Persern wurde diese Kunst in alle muselmannischen Länder
getragen, auch in den Kaukasus, wo überall noch Stücke alter
Meisterschaft persischer Abstammung zu finden sind. Auch
jetzt werden noch in Kaschan hübsche Arbeiten geleistet, doch
mit den alten können sie sich nieht messen. Die vielen Bürger-
kriege des vorigen Jahrhunderts waren überhaupt der Kunst
abträglich, weil viele Städte geplündert und die Bürger
getödtet oder zersprengt wurden, wodurch die Traditionen
mehrhundertjähriger Erfahrung und Kunstfertigkeit verloren
gingen und durch Extermination sich nicht fortpflanzen konnten.
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