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Aehnliches ereignete sich in Deutschland während des 30jäh-
rigen Krieges. Von Töpferwaaren zeichnen sich die Alcarazas-
Gefässe, vorzüglich die von Kum, durch ihre Porosität, durch
Eleganz der Formen, Leichtigkeit, die feinen blumigen oder
spitzenartigen Verzierungen und — besondere Billigkeit aus.
Die Glasfabrieation erzeugt nur einige Gebrauchs-Gegenstände,
besonders starke kalabassenartige Flaschen, auch gefärbte
Gläser, ist daher von keiner Bedeutung, obwohl die Regierung
viel Anstrengung machte, durch Berufung französischer Glas-
Arbeiter selbe zu heben. Die Papierfabrication, welche im
Mittelalter in Chorassan und Amel in Masanderan blühte und
der chinesischen wenig nachgab,, beschränkt sich jetzt auf Er-
zeugung von einigem groben Papier und Pappe in wenigen
Mühlen Isfahans. Auch hier führten die Anstrengungen und Aus-
lagen der Regierung zur Förderung der Papierfabrieation durch
Berufung europäischer Arbeiter nicht zum erwünschten Ziel.
Die Arbeiten in Bein- und Metallmosaik in Schiraz
und Isfahan,, von denen viele Muster vorliegen, zeichnen sich
durch gefällige Anordnung der sich wiederholenden geome-
trischen Figuren und durch ihr originelles Auftreten aus. Im
königlichen Schlosse findet man einige Thüren und Möbel-
stücke mit dieser Mosaik bekleidet, welche die Aufmerksam-
keit eines jeden Beschauers auf sich ziehen.
Als wahre Hausindustrie, ähnlich derjenigen in den
Tyroler Bergen, sind die Schnitzereien in Bux- oder Birn-
holz, auf Cocosnuss und Strausseiern, welche in den Natans-
gebirgen von den Einwohnern gefertigt werden. Mehrere
Kästchen, auch Löffel mit durchbrochenen Griffen finden sich
in der Ausstellung, die, obwohl sie nieht zu den besten Muster-
stücken gehören, doch einen Begriff davon geben, welche Be-
gabung der Iraner für Zeichnung und Sculptur selbst ohne alle
Anleitung besitzt.
Ebenso vorzüglich wie die Ciselirungen auf Stahl sind die
Gravirungen'auf harten Steinen, meist zum Gebrauch des Pet-
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