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Zweites Kapitel. Concil von Trient. 251
denſhuld in den Zorn und die Ungnade Gottes und au< in den ihm
von Gott angedrohten Tod gerathen ſei und mit dem Tode in die Ge-
fangenfchaft Desjenigen, der von da an den Tod in feiner Macht Hatte,
d. h. des Teufels, Ferner, daB der ganze Adam durch jene Uebertretung
und Sünde an Leib und Seele verdorben worden ſei.
Die zweite Veranlaſſung von des Teufels Gewalt zu ſprechen, ergab
fih bet der Behandlung der lezten Oelung in der 14. Sißung vom
25. November 1551. Es heißt dort im Capitel 9: Die heilige Synode
erklärt und lehrt daher bezüglih ihrer Einſezung, daß unſer gnadenvoller
Erlöſer, der ſeinen Dienern zu jeder Zeit wollte Heilmittel anbieten gegen
alle Pfeile ihrer Feinde, wie er ſolhe Heilsmittel beſonders in den
Sakramenten bereit geſtellt hat, damit die Chriſten während ihres Lebens
fih dur fie vor jedem größeren Nachtheile des Feindes ſ{hüßen könnten.
So hat er dur das Sakrament der lezten Oelung das Lebensende wie
mit einem beſondern ſtarken S<hußzwalle umgeben. Denn wiewohl unſer
Widerſacher dur<s ganze Leben hindur<h nach Gelegenheiten forſht und
fie ergreift, damit er auf alle mögliche Weiſe unſere Seelen verſchlingen
könne, ſo: gibt es doh keinen Zeitpunkt, in welchem er alle Kräfte ſeiner
Verſchlagenheit zu unſerem Verderben anſpannt und uns, wenn er könnte,
von dem Vertrauen auf die göttliche Barmherzigkeit loszureißen vermöhte,
als in jenem, wo er das Ende unſeres Lebens herannahen ſieht. Mit dieſen
Erklärungen hat ſih die heilige Synode begnügt und damit auh voll
ſtändig ihre Aufgabe erfüllt. Sie hat das erklärt, was vom Anfange
an überall als <riſtlihe Lehre war gelehrt und verkündet worden. Es
ift diefes die reine Mutterfprache, melde durch feinen Dialeft noch durch
einen Provinzialismus entſtellt oder jchwer verftändlich gemadt if. Wie
in der Sprache man viele Mundarten kennt, und wer die Mutterſprache
redet, deshalb nicht alle Mundarten und Dialekte verſteht; ſo finden wir
im Laufe der Jahrhunderte und in den verſchiedenen Ländern über des
Teufels Gewalt und Macht verſchiedene Mundarten oder Dialekte, deren
Nichtigkeit oder Falſchheit geprüft wird durch den Canon der reinen
Mutterſprache, und leßterer begegnet man in den heiligen Synoden, den
Concilien und in den Cathedral-Entſcheidungen der Päpſte.
Die heilſamen Wirkungen des Trienter Concils jegten fich fort im
den Einrichtungen , welche beſchloſſen und demnächſt ausgeführt wurden.
Dazu gehört die Einführung eines allgemeinen Katehismus und bie
Gründung der Inder-Congregation.
»Oatechismus romanus ex decreto concilii Tridentini« lautet
der Titel des gemäß des Beſchluſſes zu Trient abgefakten Katechismus.
Derſelbe erſchien auf Befehl des Papſtes Pius V. und Clemens XIII.
und dient als Grundlage für alle Diözeſan - Katehismen. Jn demſelben
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