Full text: Der Hexenwahn vor und nach der Glaubensspaltung in Deutschland

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Zweites Kapitel. Jeſuiten als Vertheidiger des Hexenglaubens. 285 
Bon ihn erfchien 1665 ein Buch zu Würzburg »Schola stenographica 
in8 Classes distributa.« Größeres Auffehen madhten die folgenden Werke: 
I. »Magia universalis naturae et artis« in 4 Theilen. Der 
1. Theil enthält die optifche, der 2. die akuftiiche, der 3. die mathe= 
matiſche, der 4. die phyſikaliſhe Kunft. Srantfurt bei Schönwetter. 1657. 
Jm lezten Bande ſpricht der Verfaſſer über Sympathie und Antipathie, 
welche man bemerke unter lebloſen Körpern , über die ärztliche Magie, 
um Kranke zu heilen und über verſchiedene Arten der Divination. 
IL Physica curiosa sive mirabilis naturae vel artis libri XITI, 
quibus , quae de angelis, daemonibus, hominibus , spectris etc. 
rara arcana circum feruntur, expediuntur. Würzburg 1662 und 
1667. Lettere beſſer als die erſtere. 
III. Technica curiosa sive mirabilia artis..libri XII. Expert 
menta et technismata pneumatica, authomatica, cabalistica. 
Würzburg 1664, 
IV. Joco -seriorum naturae et artis sive magiae naturalis 
centuriae tres. Accessit diatribe de prodigiosis crucibus. Würz- 
burg 1666. 
An der Fruhtbarkeit diejes Schriftftellers erlennt man wohl ſeine 
Gelehrſamkeit. Doch wird lehytere etwos in Schatten geſtellt, da der 
Sonst ſo gelehrte Mann nicht frei von Aberglauben war. Wie die Aſtro- 
nomie jener Zeit mehr zur Aſtrologie, ſo wird die Phyſik mehr zur Magie 
verkehrt. 
3. Thyräus, geboren 1546 zu Neuß, geſtorben 1601 zu Würzburg. 
Er war Profeſſor der Theologie zu Trier und Mainz. Unter ſeinem 
Vorſige wurden viele Dissertationen gehalten, 3. ®. Mainz; 1582, 
De apparitione spirituum, Würzburg 1591 de prodigiosis vivorum 
hominum apparitionibus, dann über Beſeſſenheit, Cöln 1589. 
Sein Hauptwerk führt den Titel »De variis apparitionibus, Dei, 
Christi, angelorum pariter bonorum atque malorum.« Unſer Autor 
ift ſehr leichtgläubig; er läßt den böſen Geiſtern einen großen Spielraum 
in der ſichtbaren Welt. Sie haben beſondere Gewalt über Niéhtgetaufte 
und Kezer. Er empfiehlt als Schugmittel die Reliquien der Heiligen 
und Agnus Dei. Er ſ{<rieb auh 3 Bücher über Geſpenſter - und 
Geiſtererſcheinungen. 
4. Stengel, Georg. Sein hier hauptſähli< in Betracht kommen- 
des Werk führt den Titel »De monstris et monstrosis, quam mira- 
bilis bonus et iustus in mundo administrando sit Deus mon- 
strantibus.« Ingolstadt 1647. Daſſelbe iſ voll von wunderbaren 
Hiſtorien aus der heidniſchen, heiligen und profanen Geſchichte. Es ent- 
hält 17 Capitel und umfaßt 636 Seiten. Jm erſten Capitel zeigt er 
 
	        
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