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Drittes Kapitel. Beginn der Procefie in Freudenberg. 17
Der Amtmann habe ſie bedräuet, es ſollte ſie der Henker wiederum
einhenken, daß fie mit Schreden befännte. Der habe diejes auch gethan
und fie befragt: „Was fie verderbt habe?" Sie geantwortet: „Ein
Kraut.“ „Was haft du umgebraht?" Antw. Glod Michel eine Geiß.
(Sei ihr eingefallen, daß er mehrere gehabt.) „Womit ?“ hab fie ge-
antwortet: ſie hab's mit einem Stein geworfen. Glod Michel wiſſe
ober wohl, daß es niht wahr ſei. Den erſten Tag ſei ſie ſo gar hart
gehangen, ſo ohnmächtig worden, der Yödeli (Wächter) fie gedauert, ihrer
geweint. Habe fie mit Wafjer bejhüttet; babe fie doch nihts gewußt
zu ſagen. Den andern Tag der Knecht ſie wieder heißen bekennen. Sie
geantwortet: ſie wiſſe nihis zu jagen. Darauf hat Einer (ob der Pfarr-
herr oder der Amtmann) angefangen: „Sie hätte do< zuvor befennet,
daß die Trünkin eine böſe Frau ſei, ſie hätte einer Benderin Kind um-
gebraht.“ Sie, Seilerin, darauf geſagt: Die Trünkine hab ihr auch ihren
Sohn wöllen geben. Der (obige) geſagt: Du haſt gemeint, es ſei ihr
Sohn geweſt , es iſt aber der böſe Geiſt geweſt. Sie ſagt: Der Pfarr-
herr ſei bei dieſem alle geweſt. Darnach, als ſie gezogen worden, daß
ihr die Galle aus dem Maul geloffen, haben ſie wieder gefragt :
1) Haſt du gemeint, es ſei ihr Sohn, ſo es iſ der Teufel geweſt ?
2) Namft du ihn? 3) Gabft du ihm die Hand? So hab ſie allezeit
„Ja“ geſagt, ſei aber nit wahr geweſen. (Sie habe nimmer hangen
fönnen, ſo hab ſie müſſen etwas ſagen.)
4, Fr. Welche Hand? FJhre Antwort geweſen : die Rechte.
5, Fr. Ei, es iſ nit die rete geweſen! Sie geantwortet : Ei, die
linke Hand; iſ aber wahrlich nit wahr.
6. Fr. Tauften fie did aud) anders? So wußte ih nit (ſagte fie)
wie ih zu meinem größten Leid ſagen ſollte. Sprach: Nein.
7. Fr. Ei dennoch, du wirſt unſerem Herrgott abgeſagt haben ?
Es muß raus ; allzeit völlig raus. Antwort: ei, Ja.
8, Fr. Womit? Antw. Wußte ih niht, was ih ſagen ſollte.
Sprach: mit Wein.
9. Fr. Ei es iſ kein Wein geweſen, wird ſonſt etwas geweſen
ſein. Antwort: Ei, mit Waſſer.
10. Fr. Was für Waſſer es geweſt? Antw. Ei, Waſſer.
11. Fr. Es muß font Wafler ſein? Antw. Sie ſhütteten das
Gießbe>en auf mi, ift mir aber eben alſo eingefallen.
Soweit das Referat über das Ergebniß der peinlichen Frage mit
der Seilerin. Aus dieſem einfahen Thatbeſtand, wie die Richter ver-
fuhren, erkennt man beſſer als dur< jede no< ſo ausführlihe Deduction
die Ungerechtigkeit des Gerichtsverfahrens, die Unmenſchlichkeit der Richter
und den grenzenloſen Aberglauben des Volkes, Das ſind die Faktoren,
Diefenba<, Der Hexenwahn. 9