Full text: Der Hexenwahn vor und nach der Glaubensspaltung in Deutschland

n. Drittes Kapitel, Die Moraliſten. 323 
el Es iſ niht möglich, alle derartige Producte der Predigiliteratur zu 
St verzeichnen; e3 wären fonft no Namen, wie Reinhard Bad, Martin 
te Bohemus, Hoë von Hohenegg, 1580—1646, welcher an Teufelsbuhlſchaft 
v. glaubte, Chriſt. Gueinzelius mit ſeinem Werke: »Divitiae evangel. do- 
n minicales,« Jac. Breitinger in Züri, 1575—1645, welcher eine Straf- 
it, predigt hielt gegen die Seiltänzerei, weil auh dieſes eine Teufelskunſt ſei; 
n. Ehrift. Brandis von Schmalfalden, berühmt durch feine Kometen-Predigt 
N= 1664, voll von aftronomisch-theofophifchen Träumereien, auf 14 Bogen ge= 
dreudt in 4%, Bis in’3 18. Jahrhundert hinein wurde alljährlih zu 
n Huntingdon in England eine Hexenpredigt gehalten, zum Andenken an 
ſt | die große Hexenbrennerei zu Warbois unter Königin Eliſabeth !). 
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er 
Drittes Kapitel. 
H Die Moraliſten. 
LE Unter den proteſtantiſhen Moraliſten des 17. Jahrhunderts find 
drei zu verzeichnen, von denen zwei vielfah als Auctoritäten citirt zu 
e werden pflegen: Dr. König, M. Chriſtian Ei <8feld und vor- 
en züglih Balduin. 
e- “1, Dr. König, Profeſſor der Theologie zu Altdorf. Sein Heptas 
i casuum conscientiae miscellorum erſhien na< ſeinem Tode Nürn- 
mt berg 1655 dur< die Hand feiner Wittwe Helena. Von den ſehs be- 
handelten Gewiſſensfragen beziehen ſi< die vier erſten auf Gegenſtände 
25 des Zauberglaubens, Sie lauten: 
ie a) Ob ein Diener am Wort, wenn er von einem Hausherr oder 
in ſonſt Jemanden gerufen wird, deſſen Haus von Geſpenſtern moleſtirt 
en wird, dieſem willfahren und mit gutem Gewiſſen fi dieſer Aufgabe 
Es unterziehen kann ? 
n b) Ob man gegen die Hexen mit der Todesſtrafe vorgehen könne 
m und müſſe? 
c) Ob ein Chriſt ſih des Rathes oder Beiſtandes von Zauberern 
in was immer für einer Sache bedienen dürfe ? 
12 d) Ob ein Chriſt einen Hausgeiſt mit gutem Gewiſſen ſih ver- 
er ihaffen und ihn zu Rathe ziehen dürfe ? 
as Bezüglich des Casus I wird nachgewieſen aus der Schrift, der 
E Kirchen- und Profangeſchichte, daß es Geſpenſter gebe. Als Auctoritäten 
® werden vorgeführt: Claus Magnus für Schweden und Saland; Crome- 
ſte E: 
1) Horft, Dämonomagie IL. 455. A. Althamers: Eyn Predigt vom Teuffel 1532. 
21* 
  
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