Full text: Die Eiszeit

  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
Bon der Blodverbreitung in Dänemark, wo Sohnftrup 
und Deihmann-Branth*t?) eine Menge Beweile für die 
Berichleppungsrichtungen zuſammenbringen, weiß man durch 
bereitwillige Mittheilung dieſer Forſcher, daß Steine vom Chris 
ſtiania-Fjord und vom Mjöſenſee in jedem Fall ſüdwärts bis 
Jütland vertragen find. Mehrere von den, in jenen Gegenden 
Norwegens ſo ſtark ausgeprägten Felsarten kann man in der 
That als Handſtücke ebenſo gut von den däniſchen Blöden als 
an deren Heimſtätten im Gebirg ſih verſchaffen, ſo z. B. den 
prachtvollen Syenit von Laurvig, den ſhwarzen Porphyx vou 
Holmeſtrand, den feinkörnigen Grünſtein von Chriſtiania. 
Ueberdies ſuchte Johuſtrup (1873) zu zeigen, daß auf beiden 
Seiten des breiten Sundes zwiſhen Möen und Rügen der breite 
Eis\trom die Kreideſchichten aufgebrochen, gepreßt, übereinander- 
geſchoben und dur Seitendru> eine Unordnung hervorgebracht 
hat, deren Spuren die ſ{hônen Klitter auſweiſen. Bei dem Zu- 
nehmen des Landeiſes mußte, wie Sohnftrup 50) fich ausbrüdt, 
die Oſtſee erſt mit Treibeis, dann mit dicht zufammengepadtem 
und zuletzt mit feſtem Eis ſi< füllen; denn ſobald das Eis an 
Mächtigkeit die Tiefe der Oſtſee nur um 4 übertraf, wurde es 
ſchon im Gleichgewicht gehalten. 
So widerſtrebend der Gedanke eines im Vergleich zum 
gegenwärtigen Zuſtande ſo ungeheuern Unterſchiedes immerhin 
ſein mag, es ſcheint die Forſhung doh dafür Merfmale aufſzu= 
führen; dieſe aber zeigen, daß die Eisde>e von Skandinavien 
vorrücte, indem fie über dasjenige, was bereits vorhanden vor- 
lag, hinwegglitt und Blöde wie Schutt bis herab zur Blod- 
grenze in Deutjchland zurücdließ. Welche Rolle dabei der Meeres- 
bede>ung an jeder Stelle zukommt, das ſcheint no< uicht dur 
unwiderleglihe Anzeichen klar na<hgewieſen werden zu können. 
In Norwegen #1) lieſt man ihre Spur aus einem, der großen 
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