Full text: Die Eiszeit

   
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Abſchmelzung kurz vorauſgegangenen Abjchnitt an Höhen ab, die 
ungefähr 600 Fuß über dem gegenwärtigen Meeresſpiegel liegen. 
Im Süden des finniſchen Meerbuſens breiten fih< Eſtland, 
Livland und Kurland aus. Dort haben Grewingk*?) (1861) 
und Friedrih Schmidt>3) (1865) die Merkmale, die uns 
hier beſchäftigen, bis auf die kleinſten Einzelheiten ausfindig 
gemacht. Gleihwie Südſchweden ſind dieſe Länder in hohem 
Grade mit verſhlepptem Material bede>t. Grewingk fand die 
Streifungsrichtung in der Gegend des Peipusſee dieſem folgend, 
d. 1. NNW—SSO, im Süden des Peipus dagegen N—S. Auf 
Dagò weiſt die Streifung gegen SW, alfo nad Schlefien, wo- 
hin auch die Verſteinerungen der Ly>holm-Schicht vertragen find, 
und dieſelbe Richtung gewahrt man no< mitten zwiſchen Oeſel 
und dem Peipusſee. In Eſtland dagegen fand Dr. Schmidt die 
Hauptrichtung von NW ausgehend, von Finnland und Schweden 
herüber. 
Gleichwie das verſchleppte Materiat am Südrand der Alpen 
Über das Schweizer Tiefland und am Zürcher See, in den Vo- 
geſen, in Bayern und Tyrol in den alten bereits vorhandenen 
Thâlern fortbewegt wurde: fo ift auch das Thaliyftem der eben 
genannten baltiſchen Länder älter als die Eiszeit. Das verfün- 
digen dieſe Länder dur ihren Bau in einer genau bekannten 
Etagenfolge von filurifchen umd darüber devonifchen Schichten. 
Grewingk zeigt, wie die Oberflächengeftaltung in eben dieſem 
Bau begründet iſt. Hier müſſen wir abermals einen Blik auf 
die Karten werfen. 
Die 3 Beden der Riga-Bucht ſowie der Seen Wirz-Järv 
und Peipus haben ſowohl eine ähnliche Hauptform — nordwärts 
erweitert und ſüdwärts zugeſpißt — als auch dieſelbe Richtung. 
Nun ift gerade der Schichtenbau in dem großen Etagenſyſtem, 
welches den feſten Felögrund bildet, ein ſolcher, daß dieſe Be>en 
(214) 
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
 
	        
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