truppen der Neu-Glacialiften, daß die Eisfrufte beinahe den
Aequator erreichte; und wir ſehen dieſe Eisde>e an den genannten
Stellen im Geiſte mit einer Dicke von 2000 Fuß fi fortbewegen.
Aber ferner no< erlernen wir aus Campbell's unterhaltender
Touriſtenſprahe Kraftlehrſäße wie: Haarfeine Scheuerſtreifen,
irländiſhe Thalgründe und norwegiſche Fjorde find alleſammt
nach demſelben Muſter, uur in verſchiedenem Maßſtab eingeſchnitten.
Verurſachte das Eis die kleinen Merkmale, ſo konnten größere
Eismaſſen die größten zu Stande bringen. Wenn ich, ſagt
Campbell, ein Land (auf der Karte) zum Maßſtab von 1 engl.
Meile (5000 Fuß) dur< 1 Zoll ausgedrücdt verfleinere, ſo ver-
kürze ih ein 12 Meilen langes irländiſches Thal zu einer Furche
von 1 Fuß Länge; und doch find dieſe Bilder einander ſehr
ähnlih. Beginne ich nun mit haarfeinen Linien, die vom Eis
mit Sandförnern auf hartem Fels ausgegraben wurden, und
vergrößere ich diefelben unter dem Mikroſkop, ſo nehmen fie die
Geſtaltung der größeren Verhältniſſe an. Ein Stüd, vom Eis
geſcheuerter Felſenoberfläche zeigt ſonach, daß Furchen und Thäler
einander ſehr ähnlich find. Ich erfinde nichts, ich beftrebe mich
uur, die Vorſtellung von der Größe abzuſchütteln. — Und das
wird die fortgeſchrittene Eiszeit-Theorie genannt.
Dhne Zweifel bringt ſolhe Mammuth-Größe der Eisdecke
die Eiszeit ſelbſt in Mißkredit. Sofern die mühſameren Unter-
ſuchungen des Unterbaues der Länder gegen die leichtere Ober-
flächengeologie allein vertaufcht werden, und wir den Gang der
Sorihung auf Entdedungsreifen, die auf dem Globus und der
Karte unternommen werden, einfchränfen: da follten wir wohl,
mit einem ähnlichen Alphabet vor Augen, ſelbſt im Mittelmeer,
im fkaspiſhen Meer, im Aralſee und in der weiter verfolgten
Reihe folcher Spuren eine, durch ein wahres Mammuth- Eis
entſtandene Aushöhlung von Seen ablefen.
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