Full text: Die Eiszeit

  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
Thäler und Fjorde ausgegraben haben follten, da müßten wir 
mit Recht erwarten, daß zwiſchen der Anzahl und Länge der 
Fjorde einerſeits, ſowie dem Sammelraum der Gletſcher andrer- 
ſeits ein gewiſſes Verhältniß obwaltete. Denn, von einem ganz 
enge umgrenzten Sammelraum ausgehend, kann der Gletſcher — 
vorausgeſeßzt, daß er überhaupt eine aushöhlende Kraft befißt — 
nach allen Seiten hin lange und tiefe Fjorde niht eingeſchnitten 
haben. Betrachtet man aber die große, im äußerſten Nordweſten 
heraustretende Halbinſel von Jsland, wo anno<h zwei Jökelfelder 
Platz finden, da iſt der hier auf dem Hochlande vorhandene Raum 
zu gering im Verhältniß zu ſo viel Fjorden, zu denen ſo tiefe 
wie der Sja-Fjord und der Arnar-Fjord gehören. Und die weiter 
im Süden freiliegenden domförmigen Bauten, wie 3. B. den 
ſtolzen Eirik-Jökel, als die nunmehr übrig gebliebenen Reſte 
einer, früher rund herum dur<h Iökeleis in großem Maßſtab be- 
wirkten Abtrennung aufzufaſſen, das wird keinem einfallen, der 
den innern Bau von Jsland kennt. Island weiſt eine Fjord- 
bildung in ſtarken, großen Formen auf. Die wichtigſten, in den 
Fjordrihtungen hervortretenden Linien fallen zuſammen mit den 
großen Syſtemen ausgefüllter Gangſpalten7®), N— S5, WNW 
— O0S0, NO—SW. Und hier haben große Kräfte auf langen 
Spalten gewirkt. Mit ſeinem Bergrücken ſtreicht der Hekla ſelbſt 
in einer von dieſen Spaltrichtungen. Dann ferner die berühmten, 
meilenlangen Thalſpalten des Weſtlandes, z. B. des Thingvallas 
Vand, welches eine Einſenkung zwiſchen zwei Einberſtungen 
darſtellt, die, ebenfalls meilenlangen, im Nordlande in andrer 
Richtung bei Myvatın verlaufenden Spalten, ja, ſelbſt die zwei, 
während gejchichtlicher Ausbrüche deutlich ausgeprägten Berftungs- 
richtungen, die Hekla= ſowie die Myvatn-Linie, und endlich die 
Spalten, welche Sälaender 1875 aufipringen ſahen. 
Doch, um zur DOberflächen-Geologie und zum Alphabet 
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