Full text: Der Mainzer Dom und seine Denkmäler (1. Band)

  
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7. Kapitell aus der Memorie 
8. Kapitell aus der Memorie 
den Banden des Flächenstils eine reiche lineare Stilisierung nach alten, auch byzantinischen, Rezep- 
ten zeigt, wenn auch die Rundung der Figuren und einzelner Gewandmotive schon beträchtlich 
ist, und das Verständnis für den organischen Zusammenhang der bewegten Glieder erheblich 
weit fortgeschritten scheint. Die Plastik ist noch ebenso romanisch wie die Architektur, die sie 
schmückt. 
ie wirkliche Gotik zieht am Dom mit dem Bau der Sakristei des Westchors und den damit 
Dee Veränderungen im ganzen Westbau ein (Tafel 25 und 26). Es folgen 
die Kapellenreihen an den Seitenschiffen, zuerst die an der Nordseite von Ost nach West bis zum 
Marktportal (1279ff.), dann die der Südseite von West nach Ost (1300ff.), zuletzt die Marien- 
kapelle, die westlichste der Nordseite, zwischen Marktportal und Querhaus (1495). Sie sind durch 
mannigfache Zerstörung und gut gemeinte, aber mißlungene Wiederherstellung schwer entstellt. 
Ursprünglich ging von jedem romanischen Pfeiler zu dem gegenüberliegenden gotischen Pfeiler 
der neuen Außenwand eine niedrige Brüstungsmauer, die ein riesiges Stab- und Maßwerkfenster 
trug. Es gab also nahezu doppelt so viele Kapellen wie heute, jede hatte ihren Altar, und überall 
bot sich der Reiz überraschender Durchblicke. Heute hat nur die Muttergotteskapelle der Nord- 
seite den ursprünglichen Zustand leidlich bewahrt (nur ist sie zu dunkel): man muß ver: 
suchen, sich den einstigen unendlich viel reicheren Zustand wenigstens in der Phantasie zurück- 
zurufen (Abb. 11 und 27). 
Die Gotik wandte sich nun auch dem Außenbau zu. Vor allem erschienen die stumpfen Türme 
(Abb.9) dem Empfinden der neuen Zeit unerträglich. Man erhöhte zunächst den Ostturm, indem 
man dem niedrigen romanischen Oktogon ein hohes gotisches mit großen Fenstern, Giebeln und 
steilem Helm aufsetzte. Die Bekrönung wurde im 16. Jahrhundert noch einmal umgebaut (Abb. 10), 
brannte bei der furchtbaren Beschießung der Stadt (1793) ab und wurde 1828 durch eine eiserne 
Kuppel ersetzt, die man noch häufig auf alten Abbildungen zu sehen bekommt. 1870-1875 erhielt 
der Turm die heutige Gestalt, die eine ganz unglückliche neue Erfindung darstellt. 
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