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des 16. Jahrhunderts, die sich heute im Dom finden,
alter Besitz ist. Was vorhanden ist, stammt meist
nicht einmal aus Mainz. Eine Ausnahme könnten
die drei Figuren bilden, die im neuen Altar der
dunklen Muttergotteskapelle ein leider fast unbe-
kanntes Dasein fristen; wenigstens legt der Martinus
mit dem Bettler, der die Mitra des einen Bischofs
schmückt, nach Analogie der Pluvialeschließen im
Denkmal des Kurfürsten Uriel von Gemmingen die
Vermutung nahe, daß der Bischof St. Martin selber
und sein Genosse also der heilige Bonifatius ist, daß
demnach die beiden Heiligen mit der Maria zusammen
immer schon den Schrein eines Mainzer Altars ge-
füllt haben und folglich wohl auch in Mainz ent-
standen sind. Mein Kollege Otto Schmitt macht mich
darauf aufmerksam, daß die Bischöfe in allerlei Zügen
mit Werken der oberrheinischen Kunst verwandt
sind. Das leuchtet mir ein. Aber geht nicht die Maria
in der königlichen Fülle und Würde ihres Daseins
über alles Oberrheinische hinaus? Und ist diese kö-
nigliche Haltung nicht eben mainzisch? Mir scheint: ;
ebenso unterscheidet sich die Muttergottes der Marien- en
kapelle in Würzburg (die sicher mainzisch ist) von den sonstigen „schönen Madonnen“: sie allein
hat das wahrhaft Fürstliche. Die weiteren Beispiele würden sich leicht finden lassen (Tafel 104—107).
it dem Denkmal des Kurfürsten Bertold von Henneberg beginnt die Reihe der Werke des
Hans Backoffen. Wenn man sich die Folge der großen Grabdenkmäler: Johann von Nassau —
Dieter von Isenburg — Adalbert von Sachsen noch einmal vergegenwärtigt und nun vor das Denk-
mal des Kurfürsten Bertold tritt, muß man zugeben: da ist ein Abbiegen von der geradlinigen Ent-
wicklung (Tafel 111ff.). Gewiß: die Gesamtanlage schließt sich treu an die des Adalbertdenkmals
an. Daß aus den bekleideten Engelchen unten nackte Engelbuben geworden sind, ändert daran
nichts. Und auch, daß die Inschrift nun endlich vom Seitenrahmen sich löst und eine Tafel am
Fuß des ganzen Denkmals füllt, ist nur folgerichtig: endlich ist aus der Grabplatte mit liegender
Figur und ringsumlaufender Inschrift nun vollends ein wirkliches Denkmal geworden, dessen In-
schrift man ohne gewaltsame Kopfverdrehung lesen kann. Aber das Relief des Ganzen?! Stößt
diese Figur auch so mächtig nach vorn wie schon der Dieter von Isenburg, oder noch mehr Adalbert
von Sachsen?! Muß man nicht viel mehr sagen: sie schwingt seitlich, sie breitet sich in der Fläche
aus? Und ist diese Haltung nicht folgerichtig bis in alle Einzelheiten durchgeführt? Man beachte
etwa, wie die Hände das Buch halten, wie die Kasel sich legt, das Sudarium flattert, welche Rolle
Krummstab und Kreuzstab spielen. Und noch mehr: schafft nicht dieser neue Reichtum an Be-
wegung im Gewand, dieses Geknitter in Brüchen, Augen, Einbuchtungen auch einen unerhörten
Zuwachs an Licht- und Schattenspiel? Ausbreitung in der Fläche, Bewegung, Licht und Schatten:
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