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Sühne nah dem ſtarren Geſeß: „Seele um Seele!“ Nur das
blutige Opfer hat verſöhnende Kraft.
Am liebſten ſieht der Gott das Blut der Chriſten fließen
der Feinde ſeines Dienſtes. Regelmäßig wird an Svantevits Feſt
ein gefangener Chriſt geopfert, aber in Zeiten der Noth wie im
Jubel des Sieges rinnt in Strömen das Blut gemarterter Men-
ſchen unter der mächtigen Stanißa, der Fahne des Gottes, die
am Eingangsthor von Arcona auf hohem Thurme ſlattert
und glei der des Propheten von Mekfa unſägliche Gräuel durch
ihre Heiligkeit de>t. Dann findet man am nächſten Morgen
das weiße Roß des Gottes im Stall mit Shaum und Shmuß
bede>t, zum Zeichen, daß er ſelbſt es im Streit getummelt wider
die Feinde, daß Sieg den Kriegern beſchieden.
Auch ſouſt kündet das heilige Roß was ſich birgt im Schooße
der Zukunft, vor allen den Ausgang des Kampfes. Man ſte>t
Lanzen gekreuzt in die Erde, zwei oder drei Paare, jedes gleich
weit vou dem andern, oder man legt 9 Speere je eine Elle von
einander auf den Boden; dann wird das weiße oder im Triglav-
dienſt das ſhwarze Pferd mit gold» und filbergeziertem Sattel vor-
übergeführt, und e8 bedeutet Glüd, wenn es mit dem reten
Fuße zuerſt über die Speere ſchreitet, wenn es feinen der Schafte
berührt. Geſchieht es anders, ſo verbietet der Gott den Kriegs-
ritt, und man fragt die {<warz und weiß gefärbten hölzernen
Looſe, ob man zu Fuß ausziehn foll oder zu Schiffe.
Der ſiegverleihende Gott ſegnet auch die Arbeit des Friedens,
den Fleiß des Landmauns. Im Herbſte nah der Erndte begeht
man Svautevits Feſt, deſſen Heiligthum der Oberprieſter nur
dann betritt, um es verhaltenen Athems zu ſäubern. Vor ver-
ſammeltem Volk nimmt er das methgeſüllte Horn aus der Haud
des Gottes, weiſſagt aus demſelben ein geſegnetes oder nicht ge-
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