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obrigfeit, aber fie erhalten hier ein entſchiedenes Nein (S. 12) zur
Antwort.
Dex Biſchof verſucht die Wirkung des göttlichen Wortes: an
den beiden Markttagen der Woche — der eine iſt der Sonnabend
— zieht er mit ſeinen 18 Clerikern unter Vortragung des
Kreuzes in feierlichem Ornat auf den Marktplay. Das hier ver-
ſammelte Landvolk läßt ſeine Geſchäfte, drängt fih neugierig
hinzu und hört die Predigt aa, aber Erfolge werden niht er-
reicht; bisweilen wirft man ſogar mit Knitteln und Steinen.
Vergebens kauft der Biſchof Gefangene los, ſpeiſt und kleidet ſie,
ſchenkt ihnen die Freiheit. Faſt zwei Monat vergehen, und die
Herzen bleiben verſchloſſen. j
Da jendet er Pauli an ſeinen Herzog zum Bericht und
um fernere Weiſung. Ihn begleiten Geſandte der Stadt, zu er-
flären, dieſe wolle dem neuen Glauben fi fügen, falls ihr
dauernder Friede und Minderung des Tributes ſchriftlich gewähr=
leiſtet werde.
Noch vor ihrer Rückkehr vollzieht fi<h ein Umſchwung.
Zwei Söhne Domazlavs des erſten Mannes der Stadt (S. 14)
treten Otto perſönlich näher, laſſen fih dur< ihn dem Chriften-
gott gewinnen und empfangen am 25. October die Taufe. Nach
Ablegung der weißen Täuflingskleider kehren ſie aus dem Hof
in die Stadt zurüd, angethan mit Mänteln von feinem Tuch,
mit Goldborten verziert am Rand der Kapuze wie auf der
Schulter- und Armnath, mit goldnen Gürteln und bunten
Schuhen, alles Geſchenke des Biſchofs, der auh der Mutter
einen foftbaren Mantel von Graumerf verehrt. Das Geſinde des vor-
nehmen Mannes, ſeine Nachbarn und Freundſchaft, zuleßt er
ſelbſt, bekennen fih Chriſten; ſhon drängt fich die vornehme:
Jugend zur Taufe. |
Da kommen die Gejandten zurüd, fie verleſen in offener
XIII. 299. 3 (457),
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