die von Anfang an beabsichtigte Wölbung paarweise zusammengerückt. Daher konnte man die
Blenden nicht mehr um sie herumführen und mußte sie unter den Fenstern schließen. Diese Lösung
ist nicht ganz glücklich. Aber der wahrhaft monumentale Charakter des Baus wird dadurch nicht
beeinträchtigt. (K. und N. S. 112 ff.)
9 Blick in den Ostchor von Südwest nach Nordost. Die Ansicht vermag nur eine sehr
unvollkommene Vorstellung von der außerordentlichen Großräumigkeit der Anlage zu geben.
Plan und Ausführung der unteren Teile (dunkelroter Sandstein der Haardt) stammen aus der Zeit
Heinrichs IV. (vor 1106); der Oberbau in Kalkstein wie das Langhaus — ungefähr von den oberen
Seitenhallen an — aus der Zeit des Erzbischofs Adalbert I. (vor 1137). (K. und N. S. 96 ff.)
10 Blick in den Westchor (von der südlichen Empore des Vorderchors aus). Vgl. das
oben zu den Tafeln 2-6 Gesagte und den Text S. 10f. Roter Mainsandstein. Die Innenarchitektur
ist viel schlichter in der Form als der Außenbau; sie sucht durchaus das Hoch- und Weiträumige.
Prachtvoll, wie sich in die Weitungen des romanischen kleeblattförmigen Chors das wogende
Oval des Gestühls von 1765 einpaßt! Rechts erscheint hoch oben an der Westwand des nördlichen
Querhausflügels die sogenannte Wächterstube, ein Gehäuse, in dem mindestens im 15. und 16. Jahr-
hundert ein Domwächter nachts schlief (K. und N. S. 153).
11 Sechs Kapitelle aus den Seitenschiffen. Sie gehören dem Umbau der Seitenschiffe an,
der etwa 1190 begonnen wurde, und zeigen den Stil des Westbaus (vgl. Tafel 3f. und Text
S. 10,ff. nebst den Abb. 6-8. K. und N. S. 118 #f.).
12-13 Das Innere der Gothardkapelle. Diese Doppelkapelle wurde als erzbischöfliche
Hauskapelle von Erzbischof Adalbert I. gebaut. Sie stand in unmittelbarer Verbindung sowohl mit
dem erzbischöfl. Palast (durch Türen in der Westwand oben wie unten), wie mit dem Dorn, vgl.
den Grundriß unten Abb. 34: die Kapelle ist dem Nordarm des westl. Querhauses vorgelagert.
Sie zeigt dieselbe großartig-schlichte Monumentalität wie das Langhaus, das ja derselbe Bauherr
errichtete. Kalkstein, roter und grauer Sandstein. Die Kapelle war 1137, als Erzbischof Adalbert
starb, fertig, aber noch nicht geweiht. Ihr Erbauer erhielt in ihr seine Grabstätte. (K. und N. S. 495).
14—15 Das Portal ist ein Hauptstück innerhalb der Erneuerung der Ostteile, die Kaiser Hein-
rich IV. einleitete (gegen oder um 1100). Der Schmuck der Kämpfer — dunkelroter Haardtsand-
stein — weist deutlich nach Oberitalien: der Kaiser bediente sich neben anderen auch oberitalischer
Steinmetzen (vgl. oben im Text S. 10). Die schöne Gruppe des Christus-Weltrichter zwischen
Maria und Johannes ist erst beträchtlich später in das Bogenfeld der Portals gekommen, so vor:
trefflich sie auch dahin paßt (vgl. unten Tafel 32. K. und N. S. 45 f.).
16-18 Kämpfer in der südöstlichen Eingangshalle und Kapitelle ebendort und an
der Apsis (in der Blendarchitektur und in der Galerie). Dazu gehört auch noch Abb. 4
im Text S.9. Durchweg Haardtsandstein. Diese ganze Art dekorativer Plastik ist im Text S. 9£,
gewürdigt worden (vgl. dazu K. und N. S. 41 ff. 44, 105, 1113
19-22 Das Marktportal. Dies Portal entstand im Zusammenhang mit dem Umbau der Seiten:
schiffe zu Ende des 12. Jahrhunderts (vgl. Tafel 11). Grauer Muschelkalk und schwarzer Schiefer
(die Säulenschäfte). Über den Stil s. Text S. 12f. Die ehernen Türflügel sind weit älter: sie wurden
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