Full text: Der Mainzer Dom und seine Denkmäler (2. Band)

  
30. Kämpfer am Memorienportal 
Bruchstücken vom einstigen Ostlettner wieder (vgl. Abb. 15 im Text S. 21 und die Anmerkung 
zu Tafel 39). Von dem Lettnermeister oder den Lettnermeistern und ihren Gehilfen sind denn 
auch diese Portale gearbeitet (K. und N. S. 130, 135 ff.). 
27 Portal in der Nordwand des nördlichen Querhausflügels. Dieses Prachtstück gehörte 
dem Dom ursprünglich nicht an. Es bildete vielmehr einst den Hauptzugang zu dem Spital zum 
Heiligen Geist und wurde 1862 gelegentlich eines Umbaus dieser wichtigen Stätte abgebrochen 
und hier wieder aufgebaut. Das Spital ist bald nach 1244 errichtet worden (vgl. Neeb, zur Bau- 
geschichte des Hospitals zum heiligen Geist. Mainzer Zeitschrift 15-16. 1920-21. S. 56). Aus 
derselben Zeit stammt das Portal. Es unterscheidet sich sehr bestimmt von aller sonstigen Mainzer 
Architektur der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und steht dafür deutlich der oberrheinisch- 
burgundischen Weise nahe, die wir glänzend in Gelnhausen vertreten finden. Ob die oberrheinischen 
und burgundischen Elemente, die wir in den jüngsten Teilen des Westbaus am Dom auftreten 
sahen, mit unserem Portal in Zusammenhang gebracht werden können, vermag ich noch nicht zu 
sagen (K. und N. S. 131). 
28—29 Der Stein von St. Alban. Unter diesem Titel wird ein frühmittelalterlicher Stein, heute 
im Kreuzgang, verstanden, der vermutlich (nicht einmal das ist ganz sicher) aus dem einstigen 
Kloster St. Alban stammt. Ob er ursprünglich zum Grabstein bestimmt war, ob es der Aufsatz 
eines Altars ist, ob er einst etwas (ein Kreuz?) getragen hat, das alles wissen wir nicht. Die Vorder: 
seite zeigt einen Priester (Christus?) mit Kreuz und Buch. Auf diesem ist zu lesen: venite bene- 
dicti. Die Rückseite trägt ein Kreuz mit der Inschrift: sancta crux nos salva. An den Schmalseiten 
Ornament. Kalkstein. Zum Ornament, und zwar ebenso zu dem der Vorder: und der Rückseite 
wie zu dem der Schmalseiten, finden sich Parallelen auf Karolingischen Elfenbeinen. Vgl. Ad. Gold- 
schmidt, Die Elfenbeinskulpturen aus der Zeit der karol. und sächs. Kaiser. Berlin 1914 ff. I. Tafel 14, 
17... 21, 29,54; :35,.36,. 39, 44,57:30 (K und N. 8.4733: 
VI 
 
	        
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