Tafel 166 Mittelteil des Scharfensteiner Altars. Alabaster, mehrere Hände ergänzt.
Tafel 167 Die beiden Prälaten des Scharfensteiner Altars. Vgl. das zu Tafel 162 Bemerkte.
Tuff. Ergänzt sind links der Kopf und die rechte Hand, rechts beide Hände.
Tafel 168 Vier Säulenfüße. Alabaster. Die beiden rechts vom Scharfensteiner Altar, die beiden
links vom Bassenheimer Altar.
169—174 Der Bassenheimer Altar. Vgl. auch Tafel 157 und 168. Eine Stiftung zum
Gedächtnis des Domherrn Johann Theoderich Waldbott von Bassenheim + 1610. Vollendet 1613.
Roter Sandstein, Marmor, Alabaster und Tuff. Der kostbare Altar ist besonders stark zerstört
gewesen; er wurde 1828 hergestellt, d.h. so ziemlich neu wieder zusammengebaut, wobei namentlich
die Seitenflügel unter Verwendung gar nicht zugehöriger Stücke völlig verändert worden sind.
Zum alten Bestand gehört der Sockel (außer den beiden äußeren Reliefs rechts und links), weiter
hinauf die ganze Mitte und der Aufsatz. Der Altar ist ein Werk des Johannes Juncker unter
starker Beteiligung des Nikolaus Dickhart, aber auch noch anderer Gehilfen. Nach Bruhns
(a. a. ©. S. 265ff.) sind von Juncker die Engel mit dem Schweißtuch Christi (Tafel 157 unten),
vielleicht auch die Seitenreliefs Dornenkrönung und Kreuzschleppung (Tafel 171), sicher die Inschrift-
kartusche, das Hauptrelief (Tafel 170) und endlich einzelne dekorative Teile, wie z.B. die Alabaster-
Säulenfüße (Tafel 168). Von Dickhart wäre vor allem der Aufsatz mit dem Medaillonbild Gott-
vaters und die Kreuzigung oben (Tafel 174). Die Figuren der Apostelfürsten zu seiten des Auf-
satzes sind so vollkommen identisch mit denen des von Riedtschen Altars (Tafel 175), daß sie
hier oder dort Kopien sein müssen. Die kleinen sitzenden Engel mit den Leidenswerkzeugen sind
von einem weiteren Gehilfen Junckers, vielleicht ebenso die schon genannten Seitenreliefs unten.
(K. und N. S. 194 ff. Bruhns a. a. ©. S. 265 ff. und 292 ff.)
Tafel 172 Zwei Reliefs vom Bassenheimer Altar: Moses bringt die Gesetzestafeln vom Berg
Sinai (l.) und: Predigt Johannis des Täufers. Alabaster. Ursprünglich nicht zum Bassenheimer
Altar gehörig, sondern älter; vielleicht von einem Altar der abgebrochenen Hofkirche St. Gangolf
und dann also gegen 1580 entstanden. Über den Künstler vermögen wir einstweilen noch nichts
zu sagen. Dagegen scheint mir auch heute noch die Himmelfahrt Christi im Greiffenklauer Altar
(Tafel 181) von derselben Hand. Auch der Jonas (Tafel 116 unten) ist zu vergleichen. (K.und N.
S. 195 und 199, auch S. 204)
Tafel 173 Vom Bassenheimer Altar: Auferweckung des Lazarus oder — wohl richtiger —
Werk der Barmherzigkeit: „Tote bestatten“. Alabaster. Dem Altar ursprünglich nicht angehörig, aber
auch nicht von derselben Hand wie die Reliefs auf Tafel 172. Wenn die Deutung der Darstellung
richtig ist (da Christus fehlt, wird es sich nicht um eine Erweckung, sondern um eine Bestattung
handeln, also um eine der „Barmherzigkeiten“), dann behält die mündliche Überlieferung recht:
dann stammt die Tafel von der einstigen Pfarrkanzel des Doms, dem Werk des Gerhard Wolf,
und wurde nach deren Untergang hier wieder verwendet. Ob das Relief von Gerhard Wolff selbst
ist, wäre damit freilich noch nicht gesagt. (K. und N. S. 199 und 219£.; vgl. auch Tafel 212)
Tafel 174 Der Aufsatz des Bassenheimer Altars.
17/5 Das Mittelstück des von Riedtschen Altars. Der Altar (vgl. K. und N. Tafel 37a
zu S. 186) ist eine Stiftung des Scholastikus Jodokus von Riedt + 1629, errichtet schon 1622. Das
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