Full text: Die Sicherungen von Schwach- und Starkstromanlagen gegen die Gefahren der atmosphärischen Elektricität

Neuer Ableiter für Linien. 107 
zu versehen. Wie viele zu wählen sind, damit überhaupt gar kein 
oder doch nur noch minimale Blitzentladungen in die Station gelangen, 
muss die Erfahrung lehren. Allerdings steigen die Kosten der An- 
lage durch Anwendung von zwei Isolationsglocken an Stelle von einer. 
Dafür macht der Ableiter selbst keine nennenswerthen Kosten. 
Bei Anwendung auf Starkstromleitungen liegt die Gefahr des Kurz- 
schlussfunkens nahe. Zunächst wird aber dieser Funken durch den ent- 
stehenden Luftzug in dem engen Raume zwischen dem Leitungs- 
strang und der umschliessenden Röhre von selbst herausgetrieben 
und abgebrochen, sodann lässt sich dieser Gefahr durch Anwendung 
des Untertheilungsprineipes begegnen. Danach Fig. 121. 
würde eine Einrichtung (Fig. 121) wirksam er- 
scheinen, bei welcher der Liniendraht von mehreren 
in einander geschalteten Röhren a,, @, 4,, a, um- 
geben ist, die einzeln von einander durch ein- 
gelegte Stücke d isolirt sind. Erst die äussere 
Röhre ist zur Erde abgeleitet. Es wird darauf zu 
achten sein, dass die einzelnen Isolationsstücke zwischen den Röhren 
gegen einander versetzt sind, damit sich nicht etwa an ihrer Ober- 
fläche eine leitende Brücke bildet. 
Sehr viel einfacher wäre die Umgehung dieser Schwierigkeit, 
wenn sich der vorher schon erwähnte Blitzableiter Schuckert (Nr.53) 
bewähren sollte Dann würde man in 
die Ableitung der Röhre a zur Erde eine 
solche Metallplatte mit feinen Unter- | Be ee 
theilungsrissen einschalten. Die Platte 
  
2102 199! 
müsste, entsprechend den Erfahrungen b 
von Wurts (Nr. 115) dicht mit einer DATTIW 
anderen Platte überdeckt werden. Es 
hat das den doppelten Vortheil der Ver- 
meidung von schädlichen Verunreinigun- 
gen und der Erschwerung des Funkens 
wegen Mangel an Raum. 
Bei elektrischen Bahnen mit ober- as 
irdischer Zuleitung kann ein solcher Ab- 
leiter an den Spanndrähten angebracht 
werden (Fig. 122). Diese stehen dann 
mit den Zuleitungsdrähten metallisch in 
+49 
  
  
  
  
  
  
  
  
Verbindung und müssen von den Masten 
oder Rosetten vorzüglich isolirt sein. 
Der Spanndraht b wird über eine Por- 
cellanrolle r geführt, die in einem am 
Maste befestigten Halter s sitzt. Weiter 
ist der Draht b an einem isolirenden, mit IF 
Schraubengewinde versehenen Stabe t be- 
  
  
  
 
	        
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