Plattenblitzableiter. sl 
ableitern schon Vereinigungen derselben mit Schmelzdrahtsicherungen. 
In der Anschauung, dass die Plattenblitzableiter hauptsächlich kräftige 
Entladungen gefahrlos ableiten, während die Spitzenblitzableiter die 
atmosphärischen Spannungen verändern sollen, ist z.B. bei dem Kerck- 
hoff’schen Ableiter folgende Zusammenstellung getroffen. 
73. Auf einer an die Erde angeschlossenen Zinkplatte (Fig. 40 u.41) 
befindet sich ein Messingstück b, das in einer Aushöhlung den Messing- 
eylinder a trägt. In diesem letzteren wird ein Messingstab d (mit 
einem Abstande von 0,5 mm von a) schwebend erhalten und zwar durch 
zwei in d eingeschraubte Schrauben e und zwei zwischen ! und b ein- 
geklemmte Elfenbeinröhrchen x. Den zugespitzten Enden der Schrauben 
} stehen zwei auf der Erdplatte t befestigte Spitzen g gegenüber. Die 
Leitungsdrähte L, und L, zur Linie und zu den Apparaten sind an 
die Schrauben ! angeschlossen. 
Es sollen sich an dem Hohleylinder a, sowie an d niemals Spuren 
von Abschmelzungen gezeigt haben, woraus auf ein continuirliches 
Ueberströmen der Elektrieität an dieser Stelle geschlossen wird. 
74. Besonders in Telephonämtern bevorzugt man eine solche Ver- 
einigung verschiedener Arten. So ist z.B. als Telephonableiter folgende 
Anordnung im Gebrauch (Fig. 42). Zwei Platten a und b stehen mit 
gezahnten Rändern einander gegenüber. a ist mit der Linie und dem 
Fig. 42. 
  
Apparate in Verbindung, 5 liegt an Erde. Auf a ist durch eine 
Schraube eine Feder c aus Neusilber befestigt, welche gegen Platte b 
drückt, von derselben durch ein Stück Seidenzeug isolirt ist. Die letzte 
Einrichtung giebt einen Plattenleiter, die gegenüberstehenden Zähne 
sollen zur langsamen Entladung dienen. 
In französischen Telephonämtern wird der Apparat nach Fig. 43 
(a. f. S.) benutzt (Montillot 211). 
75. Die Messingplatte A_A’ steht mit der Linie und den Apparaten 
in Verbindung. Sie ruht auf der an Erde gelegten Platte BB’ unter 
Einschiebung eines Blattes Guttaperchapapiers oder einer Glimmer- 
platte. Auf BB’ sind zwei Messingsäulen befestigt, welche eine mit 
288 Spitzen besetzte Messingplatte C tragen. Die Enden dieser Spitzen 
stehen der Platte AA’ dicht gegenüber.