Spindelblitzableiter. 35
geschlossenen Apparaten führt. Der Anker des Elektromagneten sitzt
an einem Hebel 0 mit Gegengewicht 9. Hebel O steht gelenkig mit
Hebel O,d und dem kleinen an der Schiene P angebrachten Hebel e
in Verbindung. Schliesslich ist zwischen Schmelzdraht D und dem Hebel O
eine Feder f ausgespannt, welche den Hebel vom Elektromagnet O abhält,
Wird die Entladung nicht ganz von P nach E geführt, so tritt bei stär-
kerer Wirkung Magnet Min Thätigkeit, zieht den Hebel O nieder, unter-
bricht dadurch den Contact zu k und schliesst den Erdcontact e, so dass
die Linie direct an Erde gelegt wird. Hebel % fällt auf den Anschlag b.
Dasselbe geschieht, wenn bei zu starkem Strome der Schmelzdraht D
schmilzt und dadurch der Zug der Feder aufhört.
Die weitverbreitetste Verwendung findet der den zuletzt geschilder-
ten Ableitern zu Grunde liegende Gedanke: den Leitungsdraht selbst als
einen Theil des Plattenblitzableiters zu benutzen — und zugleich diesen
Theil als Schmelzdraht auszubilden —, in den sogenannnten Spindelblitz-
ableitern. Bei ihnen wird dieser Theil der Leitung auf leicht auswechsel-
baren Körpern, insbesondere auf cylindrischen Stäben aufgewickelt, die
zur Erde abgeleitet sind. Der wirksame Theil erhält so die Form einer
Spindel, woher der Name Spindelblitzableiter. Dieselben werden meist in
Verbindung mit anderen Blitzableitern Fig. 46. Fig. 47. Fig. 48.
namentlich zum Schutz der Telephon-
leitungen gebraucht. Sie dienen u. a.
vorzugsweise zum Schutze der mit
0,1 mm bewickelten Fernsprechappa-
raten, die bei dieser geringen Draht-
stärke der Beschädigung durch ver-
hältnissmässig schwache Störungen des
elektrischen Gleichgewichtes der Atmo-
sphäre ausgesetzt sind.
78. Der in dem englischen Post-
amte (Tel. J. 8, 349, 368), Fig. 46, 47,
48, benutzte Blitzableiter besteht aus
einem Messingeylinder mit Ebonit-
plattenenden. Um den Cylinder sind
neben einander zwei Drähte w und y
gewunden, von denen der eine mit
grüner Seide, der andere mit weisser
Seide isolirt ist. Das Ganze ist in eine Messingröhre eingeschlossen.
Diese, sowie der Cylinder liegen an Erde, der Winkel b dient zur Be-
festigung. Die beiden von aussen kommenden Leitungen sind mit
dem einen Ende jedes weissen und grünen Drahtes verbunden, die
Leitungen des zu schützenden Apparates mit den anderen freien Enden.
Die Blitzentladung hat somit einen Weg vom grünen zum. weissen
Draht oder von den Drähten zu den umgebenden an Erde gelegten
Messingeylindern. Die Figur giebt den Ableiter in halber Grösse.
Neesen, Sicherungen. 3
Ö
|
|
|
=
—