Beschädigungen durch Blitzschlae.
Zimmer, in welchem im Batterieschranke eine Flammenerscheinung
aufleuchtete.e An einem Relais schmolz die gesammte Drahtmenge ab
(Arch. Post Tel. 1881).
Am 25. Juni 1882 traf ein Schlag das Postgebäude in Achern;
vom Schornstein verzweigte sich die Entladung vornehmlich ins Appa-
ratenzimmer, zerstörte mehrere Drahtleitungen, zertrümmerte Scheiben
und nahm dann den Ausweg durch die Erdplatten zur Erde (Arch.
Post Tel. 1882). Eine starke Zerstörung von Leitungsdraht war auch
die Folge eines Schlages in die Leitung zum Amte in Beetz am 6. Septbr.
1884. Der äussere Einführungsdraht war weggeschmolzen, der innere
ins Zimmer geworfen, die Drähte im Inneren des Zimmers vielfach ge-
brochen. Auch hier wurden, wie in dem zuerst erwähnten Falle, die
Erddrähte von der Erdplatte des Blitzableiters abgerissen (Arch. Post
Tel. 1884). Sehr viel erheblicher war der Schaden eines Blitzschlages,
der am 18. April 1886 bei Withmund in der Nähe von Jever nieder-
ging (Arch. Post Tel. 14, 379). Nicht das Postamt war das erste
Ziel, sondern die Kirche, die in Folge des Schlages abbrannte.
An der Kirche waren Drahtleitungen befestigt, welche den Schlag
weiter nach verschiedenen Richtungen verzweigten. In Neuharlingersid
wurde nur der Plattenblitzableiter durch Schmelzungen beschädigt, in
Withmund dagegen gingen alle Drähte im Amte entzwei, die Ein-
führungsröhre aus Ebonit wurde zertrümmert, Scheiben zerschlagen,
Möbel aufgerissen. Am Blitzableiter indessen, dessen Erdplatte ab-
geschleudert war, konnten nur geringe Schmelzungen bemerkt werden.
Die Apparate und Batterien blieben unversehrt.
Nach Dell’Iro (Telegrafista 7, 1; E. Ztschr. 8, 202) wurden am
25. Dec. 1886 durch einen Blitzschlag in die Telegraphenleitung des
Observatoriums am Vesuv 200m durchgeschmolzen, im Amte waren
sämmtliche Zuleitungen und Verbindungen in Stücke von 20cm bis
zu 2m geschmolzen. Die Morsecontacte waren gleichfalls alle zu-
sammengeschmolzen, der Taster aus dem Tische gerisssen, die Blitz-
ableiterspitzen zerschmolzen, alle gläsernen Schutzkästen zertrümmert,
Tische und Wände geschwärzt und erstere zum Theil gespalten.
Dabei war das Amt durch drei Erdleitungen geschützt, deren
eine zum Seile des Hausblitzableiters führte, welcher selbst drei Erd-
platten besitzt; die zweite war am Fusse des Gebäudes in den Erd-
boden, die dritte in eine Cisterne versenkt. Der Boden besteht aller-
dings durchweg aus Gestein.
Ueber Verzweigungen eines solchen Schlages giebt Aufschluss fol-
gender Fall.
(Lum. &l. 1885, Nr. 98.) In einem Hause ertönte bei jedem Blitz-
schlage die Telephonglocke, eine Lampe erlosch plötzlich mit Knall.
Der Draht war abgebrannt, ein Platinspiegel auf der Glasbirne ge-
bildet. Die Lichtleitungen waren nicht geschmolzen, aber wohl die
Telephondrähte. Das Telephonsystem war mit dem Blitzableiter des