Full text: Regelung der Motoren elektrischer Bahnen

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
102 Sechstes Kapitel. 
stände w, und w, in Parallelschaltung zu den Magnetbe- 
wicklungen. Es tritt also eine Verkleinerung der wirksamen 
Windungszahl ein, und zwar wird: 
eig 2 Wi 
w-+w,-+s/2 
diese Zahl wird dann in der Endstellung abermals vermindert 
und zwar durch Kurzschliessen von w,, es wird: 
2 w, 
x 
os 
ade 
w,-+s/2 
Die Parallelschaltung der Magnetbewicklungen vereinfacht 
grade in diesem Falle die Regelung ausserordentlich. Ein 
Bedenken, das bei oberflächlicherer Betrachtung unwillkürlich 
kommen muss, nämlich, dass bei ungleicher Beschaffenheit der 
Magnetbewicklungen eine ungleiche Vertheilung der Belastung 
auf die beiden Motoren eintreten müsse, schwindet bei ein- 
gehenderer Untersuchung. Nehmen wir an, Motor I habe um 
etwa 5 Procent mehr Windungen auf den Magneten als Motor II, 
so wird auch der Widerstand seiner Magnetbewicklung an- 
nähernd in gleichem Maasse höher sein als beim anderen 
Motor. Vielleicht auch ist der Widerstand um 6 Procent höher, 
weil ja mit der Zahl der Windungen auch die mittlere Länge 
einer Windung wächst. Dann muss aber der Erregerstrom 
des Motors I um 6 Procent geringer sein als der des Motors II, 
und die Amperewindungen unterscheiden sich nur noch um 1°/,. 
Der Einfluss dieses einen Procent auf die Kraftlinienzahlen 
und durch diese auf die elektromotorischen Gegenkräfte und 
Ankerströme, ist so unbedeutend, dass er keiner Beachtung 
verdient. 
Wenn auch die hier besprochene Parallelschaltung der 
Magnetbewicklungen und der Anker unter sich die einfachste 
Regelung ermöglicht, so bleibt doch die damit verbundene 
gegenseitige Abhängigkeit der Motoren nachtheilig. Eine 
Stromunterbrechung z.B. in der Magnetbewicklung des Motors I 
würde das Verschwinden seines Magnetfeldes zur Folge haben. 
Dann würde aber der Anker dieses Motors einen Kurzschluss
	        
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