16 Zweites Kapitel.
zeigers, die andere einen entgegengerichteten in die Leitung
zu schicken, und das Ergebnis ist das Zustandekommen eines
Stromes, dessen Stärke der Differenz derjenigen Stromstärken
gleich ist, welche jede der beiden elektromotorischen Kräfte
einzeln wirkend in demselben Stromkreis hervorbringen würde.
Die Richtung des Stromes bestimmt dabei die grössere der
beiden elektromotorischen Kräfte, und das ist diejenige der
Dynamomasehine Sind E, und E, die elektromotorischen
Kräfte und ist w der Widerstand des Stromkreises, so ist der
Strom J:
je EB i
w
Wir wollen noch eins an der Figur erkennen. Denken wir
uns die Pole des Motors vertauscht, so dass N rechts und $S
links zu liegen kommt, so ist nach dem Vorausgegangenen
klar, dass wir eine Umkehrung der Drehrichtung des Motors
zu erwarten haben. Dieselbe tritt auch ein, wenn der Anker
seine Polarität wechselt, während die Feldmagnete die ihrige
beibehalten, dagegen tritt keine Aenderung der Drehrichtung
eim, wenn Anker und Feldmagnete gleichzeitig ihre Polarität
ändern. Es ist also, um die Drehriehtung zu ändern, ein
Ummagnetisiren nur eines, nicht aber beider Theile, zu be-
wirken,
Wir haben oben die zur Erleichterung der Betrachtung
erwünschte, für deren Ergebniss aber belanglose Annahme
gemacht, die Feldmagnete des Motors seien aus einer frem-
den Stromquelle gespeist. Diese Annahme trifft natürlich in
der Wirklichkeit nicht zu, sondern die Magnetbewicklung ist
zu dem Ankerstromkreis entweder in Reihe, oder parallel ge-
schaltet. Auf alle Fälle besteht aber die Möglichkeit, ent-
weder den Strom in beiden Theilen zugleich, oder in einem
davon umzukehren. Nur im letzteren Falle werden wir eine
Umkehrung der Drehrichtung erzielen, weil wir durch Strom-
umkehr die Polarität eines Theils geändert haben.
Da die elektromotorische Kraft des Motors, die man, weil
sie der der Dynamomaschine entgegen arbeitet, elektro-
motorische Gegenkraft nennt, unter denselben Verhält-
nissen entsteht, wie im Stromerzeuger, so muss sie auch durch