114 XI. Ankerrückwirkung.
tirende haben, während bei ungleicher Stromrichtung (Fig. 44b) eine
radiale Resultirende entsteht.
In Fig. 45, welche den in Fig. 20 gezeichneten Anker noch
einmal darstellt, sind die Punkte X so gelegen, dass alle gleich
weit von ihnen entfernten Leiter von gleich gerichteten Strömen
durchflossen werden. Die Punkte N und S dagegen liegen so, dass
gleich weit entfernte Leiter ungleich gerichtete Ströme führen. In
X können also nur tangentiale, in N und S nur radiale Kräfte be-
stehen. An Stellen, welche zwischen N, $ und X gelegen sind,
werden also gleichzeitig radiale und tangentiale Kräfte auftreten,
doch so, dass die radialen kleiner sind als diejenigen in N und S,
und die tangentialen kleiner als diejenigen in X. Da für die Er-
zeugung einer Triebkraft auf den Anker aber nur die radialen
magnetischen Kräfte wirksam sind, so kann die weitere Betrachtung
der tangentialen unterbleiben.
Für die radialen Komponenten ergiebt sich demnach, da in X
Nullwerthe und in N und S Maximalwerthe auftreten, eine Ver-
theilung, wie sie in Fig. 45 durch die Umfassungskurven in be-
kannter Art dargestellt ist. Entsprechend den Betrachtungen an
Fig. 20 liegen am Orte der Maximalwerthe N und S die Bürsten,
Beim Vergleich von Fig. 45 mit Fig. 19, welche die’Vertheilung
des Feldes der äusseren Magnetpole oder des Hauptfeldes für den-
selben Anker wiedergiebt, erkennt man die wichtige Thatsache, dass
Hauptfeld und Ankerfeld gegen einander verschoben sind, und zwar
derart, dass die Maximalwerthe des einen mit den neutralen Axen
des anderen zusammenfallen. In Fig. 46 sind diese beiden Felder
gleichzeitig dargestellt, das Hauptfeld strich-punktirt, das Ankerfeld
gestrichelt; die Pfeile bei den Maximalwerthen geben die magnetische