Gegenwindungen und Querwindungen des Ankers. 121
eingezeichneten Kraftlinien der Magnetschenkel gerichtet sein. Ein
Gleiches gilt auch für die anderen Windungen, welche neben den
übrigen Polen liegen, auch diese sind „Gegenwindungen“. Um die
Wirkung derselben zu kompensiren, muss also die Amperewindungs-
zahl einer jeden Erregerspule der Magnetschenkel um . gegenüber
demjenigen Werthe vergrössert werden, welcher sich aus den früher
besprochenen Berechnungsmethoden (S. 23—30) ergiebt!).
Um nun auch die Wirkung der Querwindungen zu erkennen,
braucht man nur alle ihre Drähte einzeln zu betrachten. Von der
unterhalb des obersten Poles liegenden Drahtgruppe z. B. würde
jeder Draht magnetische Kräfte erzeugen, welche in freier Luft in
Kreisen im Sinne des Uhrzeigers verliefen. Die Nachbarschaft der
eisernen Pole ändert zwar die Kreisform im Einzelnen ab, als allge-
meines Merkmal bleibt aber bestehen, dass die magnetische Kraft eines
jeden Drahtes im Luftraum zwischen dem Anker und jenem Pole links
vom Drahte von unten nach oben und rechts von oben nach unten
wirkt. Am linken Polrande erzeugen also alle Querschnitte Kräfte,
die entgegen dem Hauptfelde verlaufen, am rechten Rande aber
solche, die ebenso wie das Hauptfeld gerichtet sind. In der Mitte
endlich heben sich die Wirkungen der auf beiden Seiten gelegenen
Querdrähte auf. Das resultirende Feld muss daher, selbst wenn das
Hauptfeld über die ganze Polausdehnung konstante Kräfte giebt,
ungleichförmig sein und vom linken zum rechten Polrande an Inten-
sität zunehmen. Allgemein findet man auch bei der Betrachtung der
übrigen Pole, dass die Feldstärke stets an denjenigen Rändern am
kleinsten ist, nach welchen hin die Bürsten verschoben werden
mussten, und nach dem anderen Rande hin wächst. Diese schon
) Gl. 11 (8. 26) giebt als n J die Anzahl Amperewindungen für einen
ganzen magnetischen Kreis, also für zwei Magnetschenkel. Da die Kor-
g
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giren. Es muss übrigens besonders beachtet werden, dass © nur den
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rektion für jeden Magnetschenkel —_— beträgt, so ist n J um ng i zu korri-
Strom in einem Ankerdrahte nicht aber den gesammten Strom be-
deutet, welcher dem Anker zugeführt oder entnommen wird. Bei Ankern
Ye; bei Ankern mit Reihenschaltung
2p -
mit Parallelschaltung ist also ?—= -
Zu setzen.