Full text: Elektromotoren für Gleichstrom

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
128 XII. Wirbelströme und Hysteresis. 
Kraft in umgekehrter Richtung. Nach dem Prineip der Wirkung 
und Gegenwirkung muss angenommen werden, dass dieser Kraft 
eine gleiche, aber entgegengesetzte Kraft im Eisen gegenübersteht, 
welche überwunden werden musste. Diese Kraft wird als die Koerci- 
tivkraft des Eisens bezeichnet. Die ganze Erscheinung, welche 
sich in dieser Kraft und in der Remanenz verkörpert, heisst die 
Hysteresis!). Nach völliger Entmagnetisirung bekommt man bei 
weiterer Steigerung der Stromstärke im negativen Sinne auch eine 
Umkehrung des Magnetismus und erhält schliesslich, wenn die Strom- 
stärke den Ausgangswerth in negativer Richtung erreicht hat, auch 
Ausgangswerth der magnetischen Induktion 8 im negativen Sinne, 
Nach den Erörterungen auf $. 29 bedeutet nun die Magneti- 
sirung eine Anhäufung von potentieller Energie. Der obige Satz, 
dass die völlige Umkehrung des Stromes auch zu völliger Umkehr 
der Magnetisirung führt, besagt also, dass in beiden Fällen gleiche 
potentielle Energie in verschiedenem Sinne vorhanden ist. Da nun 
bei der Unterbrechung des ersten Stromes die Magnetisirung und 
damit auch die potentielle Energie nicht völlig aufgehört hat, so 
muss sie durch einen besonderen äusseren Energieaufwand zerstört 
werden, ehe sie den entgegengesetzten Betrag ihres Anfangswerthes 
erreichen kann. Dieser äussere Energieaufwand bedeutet die eigent- 
liche Ummagnetisirungsarbeit, er findet sein Aequivalent in einer Er- 
wärmung des Eisens. 
Bei Gleichstromankern ist der Magnetisirungsvorgang im Detail 
verwickelter als bei dem soeben betrachteten Stabe, weil die Kraft- 
linien bei den verschiedenen Stellungen in ein und demselben Theil- 
chen sich nicht parallel bleiben. Die obigen Schlussfolgerungen 
bleiben aber auch hier gültig, da sie nur aus der allgemeinen 
Eigenschaft der Hysteresis gezogen worden sind. Da die Hysteresis 
aber eine innere Eigenthümlichkeit aller Eisensorten ist, so lässt 
sich die Arbeit der Ummagnetisirung nur durch Wahl von Materialien 
herunterdrücken, welche wenig Hysteresis zeigen, nie aber ganz ver- 
meiden oder durch Untertheilung der Eisenkörper vermindern. Aus 
diesem Grunde sollen die Anker der elektrischen Maschinen nur aus 
bestem und weichstem Schmiedeisen hergestellt werden. 
') von voreg&w zurückbleiben (der Aenderung der Magnetisirung gegen- 
über der Aenderung der magnetisirenden Kraft). 
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